Hongkong & Heimat

Da sind wir nun. Das waren die ersten Worte auf dem Blog vor 7 Monaten. Und jetzt sind wir wieder in Deutschland. Wo ist die Zeit hin? Auf der einen Seite kann ich immer noch nicht glauben was wir alles erlebt haben, auf der anderen Seite kann ich nicht glauben dass es "schon" vorbei ist. Aber bevor das hier endgültig zuende ist, gibt es auf vielfachen Wunsch natürlich noch den letzten Blogpost, denn erstmal hatten wir ja noch zwei Tage in Hongkong, also von vorne.



 Von Perth aus flogen wir abends mit Zwischenstopp in Singapur nach Hongkong. Der Flieger landete um 5.55 Uhr morgens und entsprechend gerädert kamen wir bei Ariane und Chris an, deren Wohnung auf Hongkong Island liegt. Erfreulicherweise waren die beiden auch noch verschlafen und so gabs erstmal noch ein Power Nickerchen, was uns sehr dabei half den Tag zu überstehen. Nachdem wir alle fit waren, ging es zum W Hotel um unser Hochzeitsgeschenk der Beiden einzulösen und es ist wohl nicht gelogen, dass wir schon Tage vorher ganz aufgeregt waren. Denn was gibt es nach fast 10 Wochen im Campervan besseres als einen mega dekadenten Champagnerbrunch?! Wir standen schon 10 Minuten vor Beginn vor der Tür und waren 1A vorbereitet, wir hatten nämlich seeeeehr großen Hunger. Kurz wurden nochmal die Regeln besprochen (Möglichst wenig Kohlenhydrate und das teuerste Essen zuerst) und dann gings los. Dieser Brunch übertraf einfach alles, Champagner Free Flow, Sashimi, Austern, Lobster, frisch gebratenes Steak, ein riesen Dessertbuffet, Schokobrunnen...wir waren im Himmel. Nach zwei Stunden wurde es dann irgendwann "beschwerlich" und Oli musste sogar mal kurz raus, weil er kein Essen mehr sehen konnte :)





Er hat sein Tief überwunden und nachdem wirklich kein Creme Brulee mehr in den Magen ging, machten wir uns auf den Weg zu einem Festival, für das wir im Vorfeld Tickets gekauft hatten. Nachdem wir das Essen ein wenig verdaut hatten, gings auch schon wieder mit Tanzen und Trinken. Das Festival ist super schön gelegen, quasi mitten in der Stadt mit der Skyline im Hintergrund und dem Wasser auf der anderen Seite und wir genossen es mal wieder in der Großstadt zu sein und die teilweise "schillernden" Personen zu beobachten.





Um 22:30 war das Festival zuende und wir machten uns auf den Heimweg zu Ari und Chris. Uns blieb noch ein Tag und da die beiden arbeiten mussten, zogen wir alleine los. Da wir Sightseeing schon abgehakt haben in Hongkong, konnten wir es ruhig angehen lassen und machten eigentlich nicht viel ausser frühstücken, durch Central laufen und am Ende gabs ne Massage als Belohnung für die Strapazen der letzten Monate :) Abends gingen wir noch mit Ariane essen, Chris hatte leider ein Squash Spiel. Es war wie immer sehr schön in Hongkong, ein perfekter Abschluss für diese Reise und umso schöner das mit Freunden zu teilen.








Ja und jetzt sitzen wir in Köln, unsere Festplatte ist voll mit tausenden von Bildern, aber noch viel wichtiger sind die Erinnerungen an die Erlebnisse die wir mit nach Hause nehmen. Eine Reise verändert, regt zum Nachdenken and und macht einen so unglaublich dankbar. Es ist nichts neues, dass man vieles mehr zu schätzen weiß wenn man erstmal andere Dinge sieht und erlebt, aber wir haben es noch nie so sehr gespürt wie auf dieser Reise. Vor allem in Südamerika haben wir tagtäglich gespürt was es bedeutet mit einem komischen Gefühl vor die Tür zu gehen und sich nicht 100% sicher zu fühlen. Auch wenn uns glücklicherweise nichts passiert ist, haben wir doch viele Geschichten gehört und obwohl Brasilien, Ecuador und Kolumbien wunderschöne Länder sind und wir jederzeit wieder hingehen würden, waren wir ein klein wenig erleichtert, dass wir es unbeschadet "überstanden" hatten und wir uns glücklich schätzen können, dass das bei uns eigentlich kein Thema ist. Was uns aber wohl auf der Reise am meisten zum Nachdenken angeregt hat war der Klimawandel und seine Auswirkungen auf unsere Erde. Das einfach mit eigenen Augen zu sehen trifft einen dann doch mehr, als wenn man in Deutschland sein gewohntes Leben lebt und nicht wirklich begreift was wir Menschen da tagtäglich mit unserer Umwelt anstellen. Keine Angst ich werde nicht weit ausholen, das Thema ist viel zu komplex, es ist ja schon eine Doppelmoral wenn man mit dem Finger auf andere zeigt und gleichzeitig in 6 Monaten einmal um die halbe Welt fliegt. Auf jeden Fall hat es was in unseren Köpfen bewegt, man macht sich einfach mehr Gedanken über die Umwelt und manchmal sind es ja nur Kleinigkeiten, die einem nicht weh tun, aber in die richtige Richtung gehen.

Wie es jetzt weiter geht? Ich habe mal ein Zitat gelesen: Reisen ist eine Droge – man wird aber nicht süchtig auf das Reisen, sondern auf den Zustand, in den sie einen versetzt und die Gefühle, die man dabei erlebt. Klaus Fritz 
Tja und jetzt ist kalter Entzug angesagt. Nachdem die wirklich große Freude über unsere Freunde, unsere Familie und unsere Wohnung (vor allem das Bett) etwas abgeklungen ist und wir das erste mal wieder seriös am Schreibtisch saßen (ok so seriös sind unsere Jobs zum Glück nicht, aber immerhin war ich mal wieder beim Friseur und Oli hatte ein uneingelaufenes T-Shirt ohne Löcher an) haben wir uns schon das ein oder andere mal gefragt was wir hier eigentlich machen. Aber freut euch nicht zu früh, erstmal wird es keine Blog Fortsetzung geben, wir müssen uns jetzt erstmal wieder ein wenig eingewöhnen und ich denke wenn der Frühling kommt, dann gehts bergauf, bald is ja schon wieder ein neues Jahr mit neuem Jahresurlaub yeah! In diesem Sinne sagen wir tschüss, das schreiben hat Spass gemacht, auch wenn es eine sehr einseitige Kommunikation ist. Zum Glück können wir sehen wie viele Menschen den Blog lesen (oder zumindest draufklicken, ich kann verstehen, wenn man irgendwann die Schnauze voll hat, im kurz fassen sind wir miserabel, apropos - das wars)


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