Bahia - Caraiva

Tag 15 - 18


"Ihr müsst da unbedingt hin ! Es ist so schön und idyllisch!" Damit und mit noch viel ausführlicheren Beschreibungen wurde uns Caraiva von Freunden, die schonmal dort waren empfohlen.

Und um es gleich vorwegzunhemen: Wir wurden nicht enttäuscht.





Caraiva ist, so habe ich gelernt (anscheinend) der älteste Ort Brasiliens. So stand es zumindest auf dem Schild, dass mich glauben ließ, man müsse ein Eco-Ticket kaufen um über den Fluß zu setzen (muss man nicht, aber wenn man kein portugiesisch spricht, kann man schonmal was Gutes für die Erhaltung dieses Ortes tun - ob Absicht oder nicht interessiert doch niemand)



Caraiva liegt superschön auf einer Halbinsel an der Mündung eines Flußes in den Atlantik. In Caraiva gibt es keinen Asphalt und auch keine motorgetriebenen Fahrzeuge. Alle Wege bestehen aus Sand und wenn man etwas transportieren muss, dann geht das innerhalb der Stadtgrenze nur mit Pferdewagen. So weit so idyllisch.  Als wir allerdings der exakten Wegbeschreibungs unseres Pousada-Owners Felipe nach der Anlandung folgten ("when you enter the village go right to the Catholic curch, pass the curch and go right again, cross the soccer field and there we are") waren wir uns schnell der Nachteile bewusst, die Laufen auf Sand mit sich bringt.  (Kleiner Tipp: SCHWEIß!)




Wir haben dann erstmal eingcheckt und uns von Felipe ein paar Tipps zu Restaurants, Ausflügen und dem Leben hier geben lassen. Dann erstmal umziehen und ans Meer. Dieser Abschnitt der Küste ist durch vorgelagerte Riffe geschützt, was bedeutet : No Surf.
Was aber nicht bedeutet, dass man nicht ein bisschen mit dem Shorebreak spielen kann (wer Anne's Instastories gesehen hat, weiß wovon ich spreche).

Das schöne an der Lage von Caraiva ist, dass man am Strand entlang laufen kann bis man die Spitze erreicht, wo Meer und Fluß zusammentreffen um dann am Fluß entlang wieder in die "Ortsmitte " zu gelangen. Ein kleiner schöner Spaziergang, den wir meist in der Boteco do Pará mit einem Espresso und einem Nutella-Banane Pastel abgeschlossen haben. Entlang des Flußes liegen die meisten Restaurants in farbenfrohen Häusern mit Blick über den Fluß teilweise bis aufs Meer.





Caraiva ist ein herrlicher Ort um nichts zu tun, sich zu sonnen oder zu lesen. Und genau das war unser Plan: Strand-Sonne-Meer - repeat.



Leider hat uns das Wetter einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir sind in Brasilien ja in der Low Season unterwegs, was man vor allem in Caraiva gemerkt hat. Es gibt 1 Millionen Pousadas - ungelogen - aber nach einem Tag kannten wir die 5 anderen Touristen im Ort. Low Season hat auch Vorteile. Aber nach unserem Ankunftstag hat die Sonne beschlossen, erstmal Pause zu machen und sich zu erholen, was ganz OK war, da es nicht geregnet hat und auch nicht kalt war, aber nach 2 Tagen würde man sich über ein wenig Sonne doch wieder freuen.



Um dem ganzen eine kleine Abwechslung zu gönnen, haben wir beschlossen, einen von Felipes Ausflugsvorschlägen in die Tat umzusetzen: Wir sind mit dem Buggy (ja außerhalb der Ortsgrenzen darf man auch wieder motorisierte Fahrzeuge haben) nach Corumbau gefahren - wir waren ja nicht schon so weit wie möglich weg von allem.



Nach 30 Minuten Fahrt durch ein Reservat der Pataxo (ein Stamm der indigenen Bevölkerung Brasiliens) auf der Rückenlehne der Rückbank des Buggys, konnte ich meinen Hintern nicht mehr spüren, aber hab mich auch ein wenig wie im California Love Video gefühlt. Nur ohne Augenklappe.



Dann das schon fast obligatorische übersetzen über einen Fluß (gefühlt gibts davon an der Küste von Bahia alle 5 Meter einen) und ein kleiner Fußmarsch und wir waren angekommen.



Feiner weißer Sand, Liegestühle mit Polster und Bastmatten, also wirklich Matten, die nach diesem Tag meine Lieblingsunterlage für alles wurden. Und am allerbesten : Die Sonne kam sogar für 2-3 Stunden raus.  Also haben wir unser geplantes Programm abgespult: Strand-Sonne-Meer, bis die Sonne wieder weg war und wir den ersten leichten Sonnenbrand hatten, denn wer will schon die Sonne verprellen wenn sie schonmal da ist?






Das Ganze rumhängen macht auch richtig hungrig, also haben wir einen weiteren von Felipes Tipps ausprobiert, Arroz com polvo zu essen - und wieder : super Tipp.
Keine halbe Stunde zuvor haben wir beobachtet, wie ein Fischer sein Boot vor der Küste festgemacht hat und mit einem Kanu rübergerudert kam, im Gepäck frischen Fisch und firschen Oktopus, den er direkt in der Küche ablieferte. Ich glaube ich hab noch nie etwas so frisch aus dem Meer gegessen. Es war super lecker.



Wir haben noch 3 Stunden verdaut und als der Himmel immer dunkler wurde sind wir zurück zu unserem Buggy, um den Heimweg anzutreten.
Dieser führte uns, dank Low Tide, den kompletten Weg am Strand entlang (besser für den Hintern und einfach ein super Surrounding).





Der nächste Tag hatte es dann in sich, wettermäßig. Es hat fast den ganzen Tag geregnet. Der erste Tag an dem wir echt schlechtes Wetter hatten und da unser Internet, wenn überhaupt mal vorhanden, die Geschwindigkeit von AOL Modems hatte, haben wir viel gelesen, gegessen und getrunken. Das sind, zumindest Essen und Trinken, 2 verlässliche Freunde an grauen Tagen :)

Am nächsten Morgen war wieder Reisetag, aber diesmal nahmen wir den späten Bus um 16 Uhr  zurück Richtung Trancoso, wo wir den nächsten Stopp machen wollten. Die Entscheidung stellte sich als glodrichtig heraus, da das Wetter sich von seiner perfektesten Seite zeigte: Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein satt.






Nachdem wir uns von Felipe verabschiedet hatten, und ein letztes Mahl auf Caraiva genossen hatten, setzten wir mit dem Boot über und warteten auf den Bus, der sogar 10 min vor der Zeit da war und den wir diesesmal nicht verpassten.





Nach 2 Stunden Schaukelfahrt, stiegen wir in Trancoso am Quadrado aus und machten uns auf den Weg zu unsere nächsten Unterkunft.


Mehr von Trancoso im nächsten Post:)

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