Alausi & Banos - Bimmelbahn & Extremsport

Die letzten beiden Tage waren vollgepackt mit Aussichten, Fahrten, Sprüngen, Bergen und Adrenalin. Aber von vorne...



Mit dem Bus ging es von den Inkaruinen aus weiter in Richtung Alausi, ein verschlafenes Dörfchen, das die meisten nur wegen ihrer Station zu einer berühmten Zugfahrt aufsuchen.
Die Busfahrt war wieder atemberaubend schön, in vielen anderen Ländern würde der Bus hier alle paar Kilometer an einem Aussichtspunkt anhalten, hier schläfert es die meisten Einheimischen ein. Ok, ab und zu fallen uns auch mal die Augen zu, das schieben wir auf die viele frische Luft, die wir Großstadtkinder nicht gewohnt sind. Und genau diese Großstadtkinder haben sich in Alausi quasi eine Nacht auf dem Bauernhof gebucht. Ausser bellende Hunde absolut keine Geräusche und Blick auf die Berge - super schön!


Am nächsten Morgen ging es früh raus um um 8 Uhr unsere Zugfahrt zu beginnen. Die Fahrt ist so berühmt, weil sie am Ende quasi im Zickzack den Berg "Narriz del Diavolo" runter fährt (den Namen hat der Berg, weil beim Bau der Bahnstrecke um 1900 tausende Arbeiter starben). Die Fahrt durch die Berge war sehr schön, wir hatten uns zwar ein bisschen mehr "Nervenkitzel" vorgestellt, welchen wir noch bekommen sollten, aber dazu später mehr.





Unten angekommen, gab es ein kleines Museum mit Infos wie  die Einheimischen dort noch leben und einen kleinen traditionellen Tanz zu doch recht elektronischer Musik. Wir glauben die habens faustdick hinter den Ohren, ich sag nur selbst gebrannter Zuckerrohrschnaps (leider nicht für uns). Die Frauen in Ecuador sind übrigens sehr oft so traditionell gekleidet.



Dann gings wieder zurück nach Alausi um die Busfahrt in Richtung Banos anzutreten. Auch wenn es meistens keine Bushaltestellen gibt, gelangt man immer irgendwie in den richtigen Bus, meistens ohne lange Wartezeiten und eine Strecke von 3 Stunden kostet 4 USD. Ach und es gibt meistens noch einen Blogbuster zu sehen, aber wir sind ja wie gesagt eher am Andenpanorama interessiert (diesmal haben wir sogar Schnee gesehen!). Tja deutsche Bahn, da kannste dir ne Scheibe von abschneiden.

In Banos angekommen haben wir uns zunächst mal um unsere geschundenen bzw verwahrlosten Körper gekümmert, Marie und ich sind ab ins Spa um uns ordentlich durchkneten zu lassen und für Oli aka Waldschrat gings zum Barber, ich glaube er fühlt sich 1kg leichter und der Barber fegt immer noch die Haare aus dem Salon. Banos ist ein touristisches Örtchen bekannt für seine Thermalbäder und Extremsportarten. Thermalbäder sind was für Omas also wurde erstmal ne abenteuerliche Tour für den nächsten Tag gebucht.

Um 9 Uhr wurden wir mit drei Mountainbikes nach oben auf den Berg (2660m) gefahren (ich sagte abenteuerlich, nicht übermäßig anstrengend). Da oben gab es einen kleinen Park mit Schaukeln und einem Baumhaus.





Hach, wir hätten den ganzen Tag schaukeln können bei der Aussicht, aber wir hatten noch Programm, also ab auf die Mountainbikes und downhill mit gefühlten hundert Sachen (ok Marie und ich sahen aus wie zwei 8 Jährige auf dem Weg zur Schule, aber es geht ja ums Gefühl und das war schon sehr sportlich).



 
1000 Meter Höhenunterschied und 30 Kilometer wunderschöne Strecke durch die Berge später waren wir an unserem Adrenalin Höhepunkt angekommen. Zip Lining über eine Schlucht und einen Wasserfall. Wie um himmels Willen bin ich da schon wieder reingeraten? Ach ja, es war in unserem Tourpreis inbegriffen. Wer kann da schon nein sagen, bezahlt ist bezahlt. Also Gurt angeschnallt, Helm auf, "Are you ready? One two three" "Aaaaaah...".



Und es hat sich wieder mal gelohnt. Oli hat die ganzen Ereignisse in einem kurzen Video zusammengefasst.

Am Ende des Tages ging es dann noch mit den Füßen ins  eis eis eiskalte Flusswasser und ein bisschen Sonne tanken. Ja, Sonne! In Ecuador!


Am nächsten Tag hatten wir noch etwas Zeit vor unserer Abreise und da Banos eben auch bekannt ist für seine Spas und Bäder, wollten wir nochmal etwas für unsere Gesundheit tun und wurden ordentlich überrascht. Zunächst wurden wir in drei Holzkästen gesetzt wo nur die Köpfe rausgucken. Dann wurde ordentlich mit Dampf eingeheizt während man einen schönen Ausblick auf die Berge hatte. Nach zehn Minuten kam eine strenge Dame mit Schürze, öffnete die Luke und schüttete eiskaltes Wasser über uns. Das ganze wurde vier mal wiederholt und jedes mal wurde man anders abgeschreckt wie ein gekochtes Ei. Am Schluss mit einem Wasserschlauch. Ja, das war so skurril wie es sich anhört und hatte etwas von einer Anstalt, aber wir hatten ordentlich Spaß.


Am Ende gabs noch etwas Schlamm ins Gesicht und dann waren wir bereit für ein Mittagsschläfchen im Bus Richtung Quito. Da sind wir jetzt für eine Nacht und schon ganz aufgeregt, weil wir morgen in Richtung Amazonas fliegen. Wenn es kein Lebenszeichen von uns gibt, liegt das am fehlenden Strom und nicht, weil wir von Piranhas verspeist wurden (hoffentlich).

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