Melbourne & Great Ocean Road - Heeps of Hipsters, Wellen und vieeeel Kaffee

Wie man im letzten Post vielleicht gemerkt hat, waren wir von Sydney echt begeistert und wirklich gespannt ob Melbourne da mithalten kann. Im Vergleich hat es Melbourne erstmal schwer, durch seine geografische Lage begeistert einen Sydney einfach von der ersten Sekunde an, in Melbourne muss man ein bisschen was tun (laufen, viel laufen) um zu verstehen, warum es zum 8. mal in Folge (!) zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt wurde. 



Bevor wir jedoch Melbourne entdecken konnten, ging es erstmal noch auf einen Mini Roadtrip. Die Great Ocean Road ist wohl die bekannteste Küstenstraße in Australien also mieteten wir uns für zwei Tage einen Mietwagen und starteten vom Flughafen in Melbourne in Richtung Süden. Nach den 36 Grad in Sydney gabs einen Temperatursturz auf windige 16 Grad und wir holten mal wieder unsere Pullis raus. Die Great Ocean Road beginnt in Torquay und dieser kleine Ort ist vor allem bekannt durch einen Surfspot – Bells Beach. Wen wundert es da, dass die bekanntesten Surfmarken hier ihren Sitz haben – Billabong, Quicksilver und Rip Curl. Oli war kurz davor seine Bewerbung abzugeben, aber weiter als in die Outlets haben wir es dann doch nicht geschafft :) Natürlich mussten wir auch einen Stopp am Bells Beach machen, diesmal stellte sich jedoch nicht die Frage ob wir ein Brett leihen, die Wellen waren die Größten die wir je live gesehen haben und es waren auch nur drei richtig gute Surfer im Wasser und die surften mit Kapuze und Handschuhen (das allein hätte mich schon abgehalten rein zu gehen). Wir schauten noch ein bisschen zu und setzten unsere Fahrt an der Küste fort. Die Strecke war wunderschön, ein bisschen hat es uns an Neuseeland erinnert, die Landschaft ändert sich quasi hinter jeder Kurve und so gibt es schöne menschenleere Strände, raue Klippen, Regenwald und grüne Wiesen soweit das Auge reicht. Diese Strecke kann es auf jeden Fall mit der „Road to Hana“ in Hawaii aufnehmen.







Wir übernachteten in einem kleinen gemütlichen Motel und fuhren am nächsten Tag noch 200 Kilometer weiter bis zu den 12 Aposteln. Die Felsformationen im Ozean haben sich vor tausenden Jahren vom Festland abgestoßen und sind wirklich beeindruckend. Nachdem wir genug gestaunt hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Auf dem Weg gab es einen Abschnitt mit einem Eukalyptuswald und natürlich hielten wir Ausschau nach kleinen grauen Fellknäulen in den Baumkronen. Oli hat tatsächlich einen Koala entdeckt und der war sogar richtig aktiv (am essen, für was anderes stehen die ja nicht auf).











Wir machten immer mal wieder Halt und genossen die Aussicht und nach 5 Stunden erreichen wir wieder Melbourne und gaben unseren Mietwagen ab.
Wir fuhren zu unserem Airbnb und fielen nur noch müde ins Bett.
Am nächsten Morgen machten erkundeten wir erstmal das Viertel in dem wir das Airbnb Zimmer gemietet hatten – Fitzroy – und wir verstanden schon nach kurzer Zeit, dass Melbourne nicht umsonst als Hipster Hauptstadt Nummer 1 gilt. Wir haben mittlerweile schon einige hippe Viertel in großen Städten gesehen, aber das übertraf einfach alles. Unzählige Bars und Restaurants, die Bandbreite reicht von chinesischem Imbiss mit geösteten Enten im Schaufenster bis hin zu super angesagten, sehr schön eingerichteten Bars und natürlich Cafes ohne Ende. Ich glaube wir haben es hier noch nie erwähnt, aber in Neuseeland und Australien gibt es den besten Kaffee überhaupt. Und zwar überall, selbst an Tankstellen stehen teure Espressomaschinen. Wir liefen also erstmal durch Fitzroy und wussten garnicht wo wir hingucken sollten, weil uns vor allem auch die Menschen faszinierten. Ich sag mal viele „schillernde Persönlichkeiten“, man könnte auch sagen Verrückte, auf alle Fälle hätte man sich stundenlang ins Cafe setzen können um die Leute anzuschauen. Falls jemand übrigens an einen neuen Haarschnitt denkt und sich fragt, was der nächste große Trend ist. Männer mit geflochtenen Zöpfen. Wobei glaube ich jeder versucht möglichst nicht einem Trend zu folgen. Aber das ist ja irgendwie auch ein Trend. Egal, Oli arbeitet auf jeden Fall an seiner Haarlänge, aber da er zwei linke Hände hat, bin ich mir sicher dass er das mit dem flechten eh nicht hinkriegt, also keine Sorge Karin :)









Generell hat man das Gefühl, dass man in diesem Viertel alles dafür tut die Gentrifizierung aufzuhalten, ein Starbucks würden die Leute hier wahrscheinlich mit rohen Eiern bewerfen (oder Tofu, weil vegan). Als wir erstmal genug von Cafe und Leute gucken hatten, entschieden wir uns das Zentrum anzuschauen und schlossen uns einer Free Walking Tour an. Melbourne hat zwar einige sehr schöne Gebäude die in der Zeit des Goldrauschs entstanden sind, aber es fehlt an richtig großen Sehenswürdigkeiten und somit ist so eine Tour eine gute Sache um mehr über die Stadt zu erfahren. Dabei wird einem auch nochmal bewusst, dass die Geschichte gerade einmal 200 Jahre zurückreicht (bis auf die Aborigenee Geschichte natürlich).






 Nachdem wir 3 Stunen kreuz und quer durch die Stadt gelaufen sind liefen wir zurück zu unserem Apartment und kramten mal wieder unsere schicksten Sachen raus (also die nicht eingelaufenen ohne Löcher ;) denn wir hatten uns zum Abendessen mit Emilia und Alex verabredet. Emilia ist eine ehemalige Arbeitskollegin von mir und die beiden sind nach Melbourne ausgewandert. Keine so schlechte Idee wie wir finden :) Wir aßen super lecker Pizza im „Lazerpig“ und dann gabs noch Drinks im „Naked for Satan“ (Man hört schon, der Hipsterfaktor ist kaum zu übertreffen) Auf der Dachterasse hatte man einen super schönen Blick auf Melbournes Skyline und wir hatten einen echt schönen Abend.


 
Am nächsten Morgen trafen wir uns mit Luke in einem Cafe, Luke und Marni haben wir auf unserer Galapagos Schiffstour kennengelernt und es schweißt ja bekanntlich zusammen wenn man durch schwierige Zeiten geht. Luke gab uns schonmal ein Paar Tipps was wir uns noch anschauen könnten, wo es den besten Kaffee gibt und wir verabreten uns für Abends für Pre Dinner Bier in einem Pub. Danach zogen wir nochmal los um durch weitere Viertel der Stadt zu laufen und am Nachmittag gabs mal wieder einen „Haarschnitt“ für Oli, denn wo es viel guten Kaffee gibt, gibt es auch viele gute Barber Shops, das ist eng verknüpft. Oli entschied sich für einen wo es ein Bier gratis zur Rasur gibt, man spart wo man kann, denn der ganze Ess- und Trinkkonsum in Sydney und Melbourne schlägt sich ganz schön in der Reisekostenbilanz nieder.


Nachdem wir uns kurz ausgeruht hatten gings in Richtung Pub wo wir Luke und Marni wieder trafen. Da war schon ordentlich was los, was sicher an dem „Beer Garden“ und dem hervorragenden Craft Beer lag. Danach gingen wir vietnamesisch essen in einem super schönen Restaurant. Das Essen war sehr sehr lecker, überhaupt hätten wir in Melbourne gerne ununterbrochen gegessen, so viele tolle Restaurants gibt es dort.


Am Samstag war das Wetter perfekt für einen kleinen Ausflug raus aus dem Stadtzentrum und wir fuhren mit der Bahn in das Viertel St. Kilda. In St. Kilda gibt es einen Strand und einen kleinen Freizeitpark mit der ältesten noch funktionstüchtigen Achterbahn der Welt die wir genau aus diesem Grund lieber nicht testen wollten aber es war schön anzuschauen. Der ganze Freizeitpark ist wie eine kleine Zeitreise als es noch kein Disneyworld gab. Wir spazierten ein bisschen am Ufer entlang (immer auf der Suche nach Pinguinen, aber die wollten wohl ihre Ruhe haben) und aßen Fish & Chips bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten.









Zurück in der Stadt waren wir etwas irritiert weil uns Asiaten mit schlimmen Gesichtsverletzungen entgegenkamen. Wir dachten erst an Schlägereien um einen limitierten Bubble Tea flavour, aber das Mysterium wurde schnell aufgeklärt, es war nämlich „Zombie Walk“ in Melbourne. So ganz war uns nicht klar, warum das gemacht wurde, aber es schien irgendwie für einen guten Zweck zu sein und es veranlasste ausschließlich asiatische Mitmenschen dazu sich stundenlang in die Schlange zu stellen um sich das Gesicht bemalen zu lasen. Wir machten noch einen kurzen Abstecher in ein Museum (alle Mussen in Melbourne haben freien Eintritt!) welches sich mit Film und Video beschäftigt und ich wurde wieder daran erinnert wie ich das erste Mal etwas über Australien lernte – „Hey hey Blinky Bill, er tut immer was er will...“







Am Abend gabs dann noch mexikanisches Essen und dann fielen wir ins Bett, kaputt vom vielen Laufen.
Am Sonntag hatten wir noch einen halben Tag, bevor unser Flug ging und wir machten uns auf zum Queen Victoria Market. Auf dem überwiegend überdachten Lebensmittelmarkt gab es viele leckere Sachen, natürlich wieder ausgezeichneten Kaffee (der zeremoniell gebraut wurde) und leckere Krapfen für die man lange anstehen musste, aber wenn ich irgendwo Hefe rieche, dann kann ich nicht einfach dran vorbei laufen. Nachdem ich die Marmelade mühevoll von meiner Handtasche gewaschen hatte, machten wir uns auf den Weg zum Flughafen.








 
Melbourne war mit 14 Grad ganz schön kühl und wir wollten unbedingt nochmal in eine warme Sonnenregion bevor wir bald wieder in Deutschland frieren.

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