Sydney - Einmal alles, bitte

Harbour Bridge, Bondi, Manly, Opera House...das sind nur einige der bekanntesten Schlagwörter, die immer fallen, wenn es um Sydney geht. Der größten Stadt Australiens eilt ein hervorragender Ruf voraus und auch wir sind jetzt große Sydney Fans.



Nachdem wir uns durch die Stadt gestaut hatten, konnten wir unseren Camper problemlos zurükgeben und waren auch schon wieder auf dem Weg in die Stadt. Wir hatten einen super Uber Fahrer, der erstmal (unwissenderweise) in eine Einbahnstraße gefahren ist, als er uns eingesammelt hatte und sich dann wunderte, dass die Trucks nicht vor ihm zurückweichen wollten. Als er dann den richtigen Weg gefunden hatte, reagierte er sich an einem Typen im Kreisverkehr ab, der anscheinend nicht genau wusste, wohin und deshalb etwas langsamer wurde. Dias wurde von unserem Fahrer mit wütenden Kommentaren und Hupkonzert quittiert. Keine 10 Minuten später jedoch, wir waren gerade in ein Gespräch über das rücksichtslose Verhalten von Trucks auf australischen Straßen vertieft, sagte er in ernstem Ton, dass er 2 Kinder habe und sich von aggressivem Verhalten auf der Straße lieber fernhielt. Wir konnten ein lautes Auflachen gerade noch so unterdrücken.

Aber am Ende brachte er uns sicher zu unserem Ziel, einem kleinen Häuschen in Surrey Hills, einem Stadtteil bekannt für seine Restaurants und Bars. Dort wartet schon Ariane auf uns, eine alte Freundin, die wir leider nur noch so selten sehen, da sie mittlerweile seit 6 Jahren in Honkong lebt. Aber wie es der Zufall so will hatte Ariane, unabhängig von uns aber zur gleichen Zeit wie wir, beschlossen in Sydney Urlaub zu machen und Freunde zu besuchen. Am Haus dieser Freunde (Camille und George) ließen wir uns auch absetzen, da wir unser AirBnB noch nicht beziehen konnten, da unsere Vermieterin doch etwas stressig reagiert hatte, als wir sie per Chatnachricht fragten, ob wir vielleicht etwas früher einchecken könnten. 

„Can we check in a little earlier ? Maybe around 11 since we have to return the campervan first and don't know how long it is going to take ?“

„What do you mean around 11 ? 11? 11.15? 11.20? 11.30???“

„Alright, we will just come at 2 then.“

Da kann man es doch kaum erwarten den Vermieter zu treffen.


Naja erstmal durften wir bei Camille und George unsere Sachen abstellen und konnten uns ein wenig mit Ariane austauschen. Sie führte uns auch erstmal ein wenig durchs Viertel. Wir trafen Camille dann noch auf einen Kaffee (in Sydney gibt es unendlich viele Cafes, und in jedem gibt es guten Kaffee) in Ihrer Mittagspause und machten uns dann zusammen auf zu einem Halloween Kosümladen, denn zwei Tage später waren wir auf einer Halloween Party eingeladen. Wir durchstöberten den Laden und Ariane fand schließlich das Ultimative Kostüm: Kürbis. Bei so viel Kreativität konnten wir eigentlich nicht nein sagen aber Camille tat es trotzdem. Sie war nicht wirklich drauf aus die Kürbisform zu repräsentieren. Während wir also noch überlegten, kam eine andere Gruppe Touristen und plötzlich waren nur noch 3 Kürbiskostüme da. Eins zu wenig, da Arianes Verlobter Chris am nächsten Tag auch nach Sydney kommen würde. Da Ariane die Idee hatte, ließen wir ihr die Kürbiskostüme und kamen auf die glorreiche Idee als Koalas zu gehen. Wir brauchten nur eine Koala Maske. Grauer Hoody und graues Shirt gehören ja zu unseren Travel-Essentials:) Nicht wirklich scary aber mit Budget-Verkleidung fühlten wir uns gut vorbereitet. Von dort war es nur noch ein kurzer Spaziergang bis zu unserem AirBnB, wo wir dann um Punkt (!) 2 den Schlüssel abholten. Unsere Vermieterin war eine Asiatin, die ganz hektisch in der Wohnung umherlief und meinte sie würde jetzt nur noch putzen und dann würde sie in die Blue Mountains fahren. Puh, nochmal Glück gehabt. Die Wohnung war mit drei Paaren belegt, aber die Vermieterin wohnte nicht mit im Haus.




Nachdem wir jetzt den Schlüssel hatten liefen wir zurück zu unserem Gepäck. Auf dem Weg entschied sich Anne dann dafür Ariane auf dem Pfad des unglaublichen Luxus zu begleiten und zur Pediküre zu gehen !!!! Das gabs bisher noch gar nicht. Ich machte mich währenddessen mit dem Gepäck auf den Weg zum Appartment.

Als Anne mit unglaublich gepflegten Füßen und sogar mit Nagellack wieder zurückkam, gingen wir erstmal einkaufen, denn wir hatten uns für den Abend zu Brot (also Gourmet Brot, was in Deutschland einfach normales Brot ist) und Wein verabredet. Ein wenig später kam Ariane mit einer Flasche Wein und ehe wir uns versahen war die Flasche auch schon leer, was angesichts unseres steten, aber niedrigen Alkoholkonsums auf dieser Reise schon verwunderlich war. Da leider kein Bottleshop in unmittelbarer Nähe war, entschlossen wir uns nochmal raus zu gehen und eine Bar aufzusuchen. Zwei Blocks weiter fand sich dann auch ein Pub mit bestimmt 20 Craftbeer Sorten am Zahpfhahn. Craftbeer ist hier auch sehr groß, aber im Gegensatz zu Deutschland ist es in jedem Pub, auch auf dem Land, normal lokales und auch bekannteres Craft Bier am Zapfhahn zu haben. Es gibt kaum „traditionelles“ Bier.
Nach zwei Runden wars das dann aber auch für uns, die wir ja schon früh auf den Beinen waren um den Camper rechtzeitig zurückzugeben.


Am nächsten Tag wollten wir ein wenig mehr die City erkunden. Arianes Verlobter Chris kam morgens für ein verlängertes Wochenende und wir trafen uns für ein zweites Frühstück am Fischmarkt. Klingt komisch, war aber so:) Es war relativ einfach die beiden zu finden, da sie die einzigen nicht-asiatischen Menschen dort waren. Der Fischmarkt ist unglaublich beliebt bei Asiaten und fast ausschließlich bei Asiaten. Nachdem der härteste Teil, nämlich sich zu entschieden ob man eine Flasche Weißwein oder einen Flasche Prosecco aus dem Bottleshop zu den Austern trinken will (Prosecco), besorgten wir uns noch 12 Austern und eine Mini-Flasche Tabasco, und fertig war das Budget-Backpacker Mahl. Anne wagte sich auch an eine Auster und zog sich dann wieder vornehm davon zurück, was uns dazu veranlasste, das Arme-Leute Frühstück noch um die Komponente Lachs-Sashimi zu erweitern. 





Nachdem alle „satt“ waren, machten wir uns auf die Wahrzeichen Sydneys zu erkunden. Auf dem Weg kauften wir uns noch einen kleinen Nachtisch, der es in viele unserer Bilder geschafft hat. Leider meinte es das Wetter nicht wirklich gut mit uns. Als wir am Hafen ankamen, konnten wir gerade noch ein paar Bilder von der Oper machen, befor es anfing zu nieseln. 






Kurz nachdem die ersten Tropfen gefallen waren, versuchten wir trotzdem noch unser Glück mit einem Selfie von uns vieren und der Oper im Hintergrund. Nach ein paar kläglichen Versuchen, sprach uns ein netter Asiate an und erbot sich, ein Bild von uns zu machen. Während er sich platzierte meinte er noch halblaut „maybe you can hold up some of our product afterwards“. Und kaum hatte er uns das Handy zurückgegeben, kamen auch schon 2 Asiatinnen angelaufen und drückten den Mädels und mir Handtaschen in die Hand, was natürlich zu allgemeinem Gelächter führte, vor allem als die eine Asiatin meinte „Unisex! Unisex“. Man kann sich ja auf den Bildern überzeugen wie Unisex die Tasche ist. Chris bekam nur ein kleines Kartenetui, was er aber mit einer solchen Hingabe prästentierte und selbst nach der Aufforderung, uns doch mal casual zu unterhalten, schaffte er es professionell das Kartenetui mit Logo in den Vordergrund zu rücken. Ariane ließ sich zusichern, die Bilder später über Whatsapp zu bekommen und notierte sich das Instagramm Profil. Am nächsten Tag zeigte sie uns die Bilder, die keine 2 Stunden nach dem „Shooting“ hochgeladen worden waren – 8 Likes! Wir sind STARS!!!



Wir gingen zum Ende des Piers, schauten uns noch kurz die Harbour Bridge an, bevor wir beschlossen, vor dem Regen zu fliehen und fanden auch gleich ums Eck eine wunderschöne Micro- Brewery in der wir erstmal wieder auftanken mussten:)




Da Chris sich auf ein Squash (!) Match mit Geroge verabredet hatte, trennten sich hier unsere Wege und wir liefen nochmal zurück in die City um ein wenig die Shoppingmöglichkeiten abzuchecken,  Wir hielten uns vornehm zurück – Gepäck und so. Aber auch in Sydney gab es nicht nur moderne Malls, sondern auch ein Shoppingcenter, das aus dem 19. Jahrhundert stammt und noch super erhalten ist.





Dann fuhren zurück in unser Viertel auf der Suche nach etwas zu Essen. Nach ein paar vergeblichen Versuchen (Wochenende :/) fanden wir einen Greek Streetfood Laden und genehmigten uns gutes Pita.
Nächster Tag, nächster Markt. Wir trafen Ariane, Camille und Chris morgens am Carriageworks Market, ein Farmers Market, auf dem Bio-Gemüse und Obst, grasgefüttertes Rind, natürlich Kaffee und allerlei andere Leckereien verkauft wurden. Hier wollten wir für ein abendliches BBQ noch ein wenig einkaufen. Da wir relativ spät dran waren, herrschte bei machen Verkäufern schon leichte Panik und wir konnten einige gute Deals machen, so kauften wir z.B. ein Baguette und bekamen ein gefülltes Croissant umsonst dazu. Super Markt:) Wir verzehrten noch einen Crumpet, sowas wie ein dicker Pancake mit Honig nud Butter, und genossen dabei die Sonne. Dann machten wir uns auf den Weg zu Camille und George um die Einkäufe zu verstauen und von dort dann direkt weiter in den Stadtteil Rose Bay zu fahren, wo wir drei Doppelsitzer Kayaks reserviert hatten. 





Als wir dort ankamen, schoben sich gerade langsam Wolken vor die Sonne und der Wind frischte auf. Nach einer kurzen, respekteinflößenden Sicherheitsbelehrung („the ferry is comming this way, here is the place where the seaplanes take off and land, just keep an eye out for the yachts and sailing ships, because they won't stop“) und einer Geschichte, dass vor ein paar Tagen ein Kind von einem Hai aus dem Kayak geworfen wurde, zogen wir unsre Kayaks ins Wasser und waren bereit nach Sharks Island zu paddeln. Wir hatten ja schon einige Kayaktrips hinter uns, aber das war derjenige der am wenigsten Spaß gebracht hat. Die Kayaks liefen sofort voll mit Wasser, dass sich dann an den Sitzen sammelte, sodass man die ganze Fahrt über in kaltem Wasser saß. Der böige Wind half auch nicht dabei, dass man sich wohler fühlte und die vielen relativ kleinen Wellen sorgten für noch mehr kaltem Wasser auf der Haut. Shark Island war dann auch nicht so spektakulär, aber man hatte einen schönen Ausblick auf die Skyline Sydneys. Zurück am Verleih mussten wir feststellen, dass wir so – komplett durchnässt- nicht in ein Uber Auto steigen konnten. Also fuhren wir zu sechst ein wenig durch Sydney, bis Anne und ich an unserem Appartment rausgelassen wurden.








Wenig später hatten wir uns in unsere Kostüme geschmissen und machten uns auf den Weg zu Camille und George für ein BBQ. Wir hatten leckeres Fleisch und noch besseres Gemüse und waren langsam bereit aufzubrechen. Als Alle in Ihren Kostümen steckten, fand Chris eine blonde Perrücke, die eigentlich für Camilles Rotkäppchen Kostüm gedacht war. Er zog sie auf und der Effekt war so umwerfend, dass er beschloss, natürlich unter gutem Zureden Aller, die Perrücke unter seine Kürbishaube zu ziehen. Damit sah er dann zwar mehr aus wie ein Minnesänger aus dem Mittelalter, aber auch das ist ja durchaus eine erschreckende Verkleidung, vor allem wenn man gerade eingewilligt hat, diesen fahrenden Sänger zu heiraten.






Unser Uberfahrer setzte uns vor einem Appartment in Bondi Beach ab und wir verbrachten erstmal 10 Minuten damit in diesen Appartmentkomplex zu kommen, da niemand die Tür öffnen wollte. Als wir langsam schon aufgeben wollten, wurden wir doch eingelassen und fanden uns wenig später in der Wohnung von Leo, auch als Rotkäppchen verkleidet, wieder. Das erste was wir sahen war ein riesiger Apfel, der fast den ganzen Raum einnahm. Super Kostüm. Hinter dem Apfel verbarg sich ein Panda mit übergroßem Kopf a la Deadmaus. Super Kostüm. Wir Koalas waren auf jeden Fall die Gäste mit den am wenigsten aufwendigen Outfits. Die Party nahm dann ihren Lauf, ohne dass wir zu stark eskaliert wären. Es gab ein paar kritische Momente beim Karaoke singen (Spicegirls jemand?) und der Kopf des Panda wurde immer mal wieder von Person zu Person gereicht, vor allem Anne hatte sehr viel Spaß damit. Aber so gegen 2 hatten wir dann langsam genung und machten uns auf den Weg nach Hause.




Wir hatten jetzt schon einiges von Sydney gesehen, aber noch keinen der Strände, die Sydney so berühmt machen. Da Chris auch passionierter Surfer ist, hatten wir schon vorher besprochen, dass wir ja in Manly ein wenig surfen könnten. Und genau diesen Plan wollten wir in die Tat umsetzen. Anne und ich machten uns wieder per pedes auf den Weg zum Hafen um, diesmal bei richtig schönem Wetter, nochmal die Oper zu bestaunen und uns dann mit der Fähre nach Manly bringen zu lassen. Die Überfahrt nach Manly glich allerdings mehr einer Hafenrundfahrt, da man wunderbare Sicht auf die Oper hatte.






Nach 30 Minuten kamen wir in Manly an und weitere 5 Minuten brachten uns zum Strand. Dort trafen wir Ariane und Co. Kaum hatten wir uns hingesetzt waren Chris und ich auch schon auf dem Weg zum Boardverleih. Auch wenn es Wochenende war und der Strand relativ voll, verteilten sich auch die vielen Surfer auf die ganze Breite des Strands, weshalb wir relativ leicht einen relativ unbevölkerten Abschnitt fanden. Die Wellen waren klein und nicht wirklich lang, aber hey, immerhin konnten wir ein bisschen ins Wasser. Nach 2 Stunden gaben wir die Bretter zurück und trennten uns. Anne und ich blieben noch ein wenig am Strand während der Rest schon auf Beer o clock war. Eine Stunde später waren Anne und ich auch so weit und fanden heraus, dass die anderen nicht besonders weit gekommen waren und auf der Dachterasse eines Restaurants saßen. Wir gesellten uns für ein Bier dazu. Als ich das Bier holte, hatte ich einen kleinen Flashback. Es gab doch tatsächlich das Big Wave Golden Ale der Kona Brewing Co. aus Hawaii. Keine Frage also was wir trinken.





Zurück nahmen wir alle die Fähre und hatten es genauso getimet, dass wir mit dem Sonnenuntergang und der Harbour Bridge in der iPhone Linse wieder in den Hafen einfuhren. Airane hatte dann noch eine Idee, wo wir uns noch einen Hipster Snack holen konnten. Nicht weit von der Fähranlage hinter einem noblen Hotel verkauften die Bearded Bakers Knafeh. Normalerweise verkaufen die das aus einem alten Schiffscontainer an immer anderen Plätzen mit Musik, Trommeln, Party und füttern so 3000 Leute pro Nacht. Aber im Oktober ist Food Month in Sydney und dafür hatte man Ihnen den Platz im Garten des Nobelhotels angeboten. Wir waren die einzigen Kunden, also vielleicht nicht der beste Platz für die Jungs. Aber das Knafeh war mega. Es ist irgendwie eine Mischung aus Creme Brulee mit Käse und Grießpudding, garniert mit Pistazien und Rosenwassersyrup. Süß, aber nicht zu süß. 









Für den Rückweg teilten wir uns wieder einen Uber, der uns irgendwo in der Nähe unseres Appartments rausließ. Leider an einer Ecke, die wir noch nicht kannten, also gingen wir so ein wenig querfeldein und waren auf einmal in einer kleineren Straße, die durch einen noch kleinere Gasse den Blick auf einen interessanten Imbiss freigab. Das wollten wir uns näher anschauen und als wir am Ende der Gasse waren, sahen wir, dass die Gasse rechts noch weiterging und stylische, asiatischeStreetfood Imbisse jeder Geschmacksrichtung beherbegte. Ein Schild ließ uns wissen, dass wir uns in der spice alley befanden. Ja, passt ganz gut. Nachdem wir alle Imbisse einmal abgelaufen waren, entschieden wir uns für Thai. Ich war ganz mutig und entschied mich für ein Gericht mit 2 von 3 Chilischoten, was, wie sich rausstellte über meinem Level lag. Aber nachdem ich meine Lippen betäubt hatte, gings eigentlich und der Geschmack war ausgezeichnet. Vielleicht das beste Thai-Food, das ich je gegessen habe.




Dann war auch schon unser letzter ganzer Tag in Sydney gekommen und wir kannten ja noch jemanden, der schon seit 6 Wochen in Sydney lebte. Ange, mein brasilianischer Freund aus Fußballer Kindertagen, und seine Freundin Joana, die wir beide schon an unserem ersten Stopp in Sao Paulo, ich glaube am 3. Tag unserer Reise, getroffen hatten, und die uns dort den besten Burger auf der Reise (zumindest bis jetzt) gezeigt hatten. Der Tag sollte richtig heiß werden und so verabredeten wir uns für Nachmittags am Bondi Beach. Wir konnten natürlich nicht gehen ohne ein obligatorisches Instagram Foto des Schwimmbads mit dem Meer im Hintergrund zu machen (nachzusehen auf Annes Instagram Account). 


Ich hatte gelesen, dass irgendwas mit Skulpturen und Kunst an einem Walkway von der nächstgelegenen Bucht vor Bondi bis Bondi sein soll und da wir ja keine Banausen sind, wollten wir uns das auch anschauen. Ganz schön mutig um 12 bei 36 Grad und australischer Sonne da am Meer ohne Schatten rumzulaufen. Aber danke stetigen Nachcremens gabs keinen Sonnenbrand:) Leider waren wir nicht die einzigen, die an diesem Montag die Skulpturen sehen wollten. Wir teilten den Weg mit unendlich vielen Schulklassen und Rentnern. Es war trotzdem eine schöne Art sich Kunst anzuschauen und dabei im Hintergrund immer dieses wunderschöne türkisene Meer zu haben. Anscheinend ist dieser Skulpturen Trail jedes Jahr für 3 Wochen im Oktober/November und endet/beginnt immer am Icebergs, dem berühmten Pool. Wenn man keinen Eintritt bezahlen will, kann man sich einfach von oben die Leute anschauen, die da am Pool liegen, oder Yoga machen oder eine private Boxstunde in der Sonne absolvieren (bei 36 Grad ?!?) Sehen und gesehen werden in Reinkultur:)








Wir wollten nicht unbedingt gesehen werden und legten uns an den Strand zwischen die ganzen anderen Menschen. Die Sonne brannte ganz gut runter und so war es ganz gut, dass das Wasser gerade mal 16 Grad hatte. Kaum hatte man sich erfrischt und wieder aufs Tuch gelegt war man auch schon wieder komplett trocken.

Eine Stunde später kamen dann Ange und Joana und wir sprachen über dies und das und wie begeistert die beiden von Sydney waren. Nach den paar Tagen konnte ich den Enthusiasmus komplett nachvollziehen und ließ mich auch schon von Ange beraten, dass es im Hospitality Sektor bestimmt auch für uns einfach wäre einen Job zu finden. Hmmmmm.....

Am späten Nachmittag nahm dann der Wind zu und die ersten Wolken zogen auf. Daraufhin beschlossen wir uns eine überdachte Bar in unserem Viertel zu suchen. Leider konnte Joana nicht mit, da sie noch einen Kurs an einer Schule besuchen musste, bei der sie sich eingeschrieben hatte. Sie hatte Ange aber ein paar Bars in Surrey Hills empfohlen, da sie dort arbeitet. Schon mit dem ersten Vorschlag von Ange waren Anne und ich einverstanden: The Winery, wie kann man dazu nein sagen? Wir setzten unsere Plauderei fort und ehe wir uns versahen waren 2 Flaschen Wein leer. Halb erschocken stellten wir fest, dass wir ja noch packen mussten und so verabschiedeten wir uns und hoffen, dass die zwei in Sydney auch weiterhin so eine gute Zeit haben und wir sie egal wo bald mal wieder sehen.


Am nächsten Morgen mussten wir früh aufstehen und beim Frühstück kam unsere Vermieterin, die wir zwischenzeitlich angeschrieben hatten und auf den doch dürftigen Sauberkeitszustandes des Bades aufmerksam gemacht hatten, von ihrem kleinen Trip zurück. Wir beide waren noch nicht wirklich wach und etwas beeinträchtigt von den 2 Flaschen Wein am Vorabend, hatten also nicht wirklich Lust auf Konversation. Unsere Vermieterin wollte aber anscheinend die Sauberkeitsfrage nochmal diskutieren und ging dafür direkt ins Bad und kam zurück um uns zu sagen „it's not too bad“. Man kann bei meinen Eltern nachfragen, ich bin nicht wirklich empfindlich, was den Sauberkeitszustand von Räumen angeht, aber in unserem Bad wars echt grenzwertig. Da lagen dann auch tote Tiere auf dem Rücken usw. Wir beide wollten nicht diskutieren und ich meinte nur, dass wir da unterschiedlicher Meinung seien und das mit den toten Tieren vielleicht eher für meine Seite sprechen würde. Daraufhin verschwand sie wieder im Bad und kam dann mit 2 toten Fliegen zwischen jeweils Daumen und Zeigefinger wieder und meinte „just 2 flies“. Ja gut, eh....was soll man sich dann da streiten? Wir nickten das ganze ab und wendeten uns wieder unserem Frühstück zu, während unsere Vermieterin wieder die Treppe nach oben eilte. Wir dachten schon wir könnten in Ruhe zu Ende frühstücken, da kam sie wieder mit dem Laptop die Treppen runter. „You go to Melbourne? I took 46 pictures there.“ Und zack war der Laptop vor meiner Nase mit der Diashow der Melbourne Bilder. Anne hatte sich dem Ganzen direkt entzogen, indem sie anfing zu spülen. Nachdem ich wirklich alle 46 Bilder anschauen musste (inklusive Bilder Ihres Zimmers und des Souvenirshops des Hotels) verschwand sie wieder. 2 Minuten später kam sie wieder „You from Cologne, right? I've been to Germany but only Frankfurt, Heidelberg and Sschwaheinstein (Schwanenstein). Very beautiful.“ Ich konnte mir zwei Sätze Smalltalk rausquetschen und dann ließ ich das Gespräch ersterben. Ich hatte das Gefühl, dass es ihr doch etwas unangenehm war, dass wir es nicht so sauber fanden. Doch dann verschwand sie wieder und kam mit unsere Bettwäsche zurück um die Sachen in die Waschmaschiene zu werfen. Nachdem sie damit fertig war kam sie wieder zu uns mit einem 20 AUD Schein in der Hand und meinte „Here, I give you back cleaning fee. Maybe you feel not good now and want to write bad review“ Als wir dankend ablehnten und sagten wir würden keine Review schreiben verschwand der Schein ganz schnell wieder in Ihrer Tasche und wir hatten unsere Ruhe. Skurillste AirBnB Erfahrung. Dann gings ab zum Flughafen und auf nach Melbourne. 

Ob die Great Ocean Road wirklich so great ist oder doch nur eine Ocean Road und was man so in Melbourne machen kann, wird Anne im nächsten Blogpost aufklären.

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