Sydney - Einmal alles, bitte
Harbour Bridge, Bondi, Manly, Opera House...das sind nur einige der bekanntesten Schlagwörter, die immer fallen, wenn es um Sydney geht. Der größten Stadt Australiens eilt ein hervorragender Ruf voraus und auch wir sind jetzt große Sydney Fans.
Nachdem alle „satt“ waren, machten wir uns auf die Wahrzeichen Sydneys zu erkunden. Auf dem Weg kauften wir uns noch einen kleinen Nachtisch, der es in viele unserer Bilder geschafft hat. Leider meinte es das Wetter nicht wirklich gut mit uns. Als wir am Hafen ankamen, konnten wir gerade noch ein paar Bilder von der Oper machen, befor es anfing zu nieseln.
Wenig später hatten wir uns in unsere Kostüme geschmissen und machten uns auf den Weg zu Camille und George für ein BBQ. Wir hatten leckeres Fleisch und noch besseres Gemüse und waren langsam bereit aufzubrechen. Als Alle in Ihren Kostümen steckten, fand Chris eine blonde Perrücke, die eigentlich für Camilles Rotkäppchen Kostüm gedacht war. Er zog sie auf und der Effekt war so umwerfend, dass er beschloss, natürlich unter gutem Zureden Aller, die Perrücke unter seine Kürbishaube zu ziehen. Damit sah er dann zwar mehr aus wie ein Minnesänger aus dem Mittelalter, aber auch das ist ja durchaus eine erschreckende Verkleidung, vor allem wenn man gerade eingewilligt hat, diesen fahrenden Sänger zu heiraten.
Für den Rückweg teilten wir uns wieder einen Uber, der uns irgendwo in der Nähe unseres Appartments rausließ. Leider an einer Ecke, die wir noch nicht kannten, also gingen wir so ein wenig querfeldein und waren auf einmal in einer kleineren Straße, die durch einen noch kleinere Gasse den Blick auf einen interessanten Imbiss freigab. Das wollten wir uns näher anschauen und als wir am Ende der Gasse waren, sahen wir, dass die Gasse rechts noch weiterging und stylische, asiatischeStreetfood Imbisse jeder Geschmacksrichtung beherbegte. Ein Schild ließ uns wissen, dass wir uns in der spice alley befanden. Ja, passt ganz gut. Nachdem wir alle Imbisse einmal abgelaufen waren, entschieden wir uns für Thai. Ich war ganz mutig und entschied mich für ein Gericht mit 2 von 3 Chilischoten, was, wie sich rausstellte über meinem Level lag. Aber nachdem ich meine Lippen betäubt hatte, gings eigentlich und der Geschmack war ausgezeichnet. Vielleicht das beste Thai-Food, das ich je gegessen habe.
Nachdem wir uns durch die Stadt gestaut
hatten, konnten wir unseren Camper problemlos zurükgeben und waren
auch schon wieder auf dem Weg in die Stadt. Wir hatten einen super
Uber Fahrer, der erstmal (unwissenderweise) in eine Einbahnstraße
gefahren ist, als er uns eingesammelt hatte und sich dann wunderte,
dass die Trucks nicht vor ihm zurückweichen wollten. Als er dann den
richtigen Weg gefunden hatte, reagierte er sich an einem Typen im
Kreisverkehr ab, der anscheinend nicht genau wusste, wohin und
deshalb etwas langsamer wurde. Dias wurde von unserem Fahrer mit
wütenden Kommentaren und Hupkonzert quittiert. Keine 10 Minuten
später jedoch, wir waren gerade in ein Gespräch über das
rücksichtslose Verhalten von Trucks auf australischen Straßen
vertieft, sagte er in ernstem Ton, dass er 2 Kinder habe und sich von
aggressivem Verhalten auf der Straße lieber fernhielt. Wir konnten
ein lautes Auflachen gerade noch so unterdrücken.
Aber am Ende brachte er uns sicher zu
unserem Ziel, einem kleinen Häuschen in Surrey Hills, einem
Stadtteil bekannt für seine Restaurants und Bars. Dort wartet schon
Ariane auf uns, eine alte Freundin, die wir leider nur noch so selten
sehen, da sie mittlerweile seit 6 Jahren in Honkong lebt. Aber wie es
der Zufall so will hatte Ariane, unabhängig von uns aber zur
gleichen Zeit wie wir, beschlossen in Sydney Urlaub zu machen und
Freunde zu besuchen. Am Haus dieser Freunde (Camille und George)
ließen wir uns auch absetzen, da wir unser AirBnB noch nicht
beziehen konnten, da unsere Vermieterin doch etwas stressig reagiert
hatte, als wir sie per Chatnachricht fragten, ob wir vielleicht etwas früher
einchecken könnten.
„Can we check in a little earlier ?
Maybe around 11 since we have to return the campervan first and don't
know how long it is going to take ?“
„What do you mean around 11 ? 11?
11.15? 11.20? 11.30???“
„Alright, we will just come at 2
then.“
Da kann man es doch kaum erwarten den
Vermieter zu treffen.
Naja erstmal durften wir bei Camille
und George unsere Sachen abstellen und konnten uns ein wenig mit
Ariane austauschen. Sie führte uns auch erstmal ein wenig durchs
Viertel. Wir trafen Camille dann noch auf einen Kaffee (in Sydney gibt es unendlich viele Cafes, und in jedem gibt es guten Kaffee) in Ihrer
Mittagspause und machten uns dann zusammen auf zu einem Halloween
Kosümladen, denn zwei Tage später waren wir auf einer Halloween
Party eingeladen. Wir durchstöberten den Laden und Ariane fand
schließlich das Ultimative Kostüm: Kürbis. Bei so viel Kreativität
konnten wir eigentlich nicht nein sagen aber Camille tat es trotzdem.
Sie war nicht wirklich drauf aus die Kürbisform zu repräsentieren.
Während wir also noch überlegten, kam eine andere Gruppe Touristen
und plötzlich waren nur noch 3 Kürbiskostüme da. Eins zu wenig, da
Arianes Verlobter Chris am nächsten Tag auch nach Sydney kommen
würde. Da Ariane die Idee hatte, ließen wir ihr die Kürbiskostüme
und kamen auf die glorreiche Idee als Koalas zu gehen. Wir brauchten
nur eine Koala Maske. Grauer Hoody und graues Shirt gehören ja zu
unseren Travel-Essentials:) Nicht wirklich scary aber mit
Budget-Verkleidung fühlten wir uns gut vorbereitet. Von dort war es
nur noch ein kurzer Spaziergang bis zu unserem AirBnB, wo wir dann um
Punkt (!) 2 den Schlüssel abholten. Unsere Vermieterin war eine
Asiatin, die ganz hektisch in der Wohnung umherlief und meinte sie
würde jetzt nur noch putzen und dann würde sie in die Blue
Mountains fahren. Puh, nochmal Glück gehabt. Die Wohnung war mit drei
Paaren belegt, aber die Vermieterin wohnte nicht mit im Haus.
Nachdem wir jetzt den Schlüssel hatten
liefen wir zurück zu unserem Gepäck. Auf dem Weg entschied sich
Anne dann dafür Ariane auf dem Pfad des unglaublichen Luxus zu
begleiten und zur Pediküre zu gehen !!!! Das gabs bisher noch gar
nicht. Ich machte mich währenddessen mit dem Gepäck auf den Weg zum
Appartment.
Als Anne mit unglaublich gepflegten
Füßen und sogar mit Nagellack wieder zurückkam, gingen wir erstmal
einkaufen, denn wir hatten uns für den Abend zu Brot (also Gourmet
Brot, was in Deutschland einfach normales Brot ist) und Wein
verabredet. Ein wenig später kam Ariane mit einer Flasche Wein und
ehe wir uns versahen war die Flasche auch schon leer, was angesichts
unseres steten, aber niedrigen Alkoholkonsums auf dieser Reise schon
verwunderlich war. Da leider kein Bottleshop in unmittelbarer Nähe
war, entschlossen wir uns nochmal raus zu gehen und eine Bar
aufzusuchen. Zwei Blocks weiter fand sich dann auch ein Pub mit bestimmt
20 Craftbeer Sorten am Zahpfhahn. Craftbeer ist hier auch sehr groß,
aber im Gegensatz zu Deutschland ist es in jedem Pub, auch auf dem
Land, normal lokales und auch bekannteres Craft Bier am Zapfhahn zu
haben. Es gibt kaum „traditionelles“ Bier.
Nach zwei Runden wars das dann aber auch
für uns, die wir ja schon früh auf den Beinen waren um den Camper
rechtzeitig zurückzugeben.
Am nächsten Tag wollten wir ein wenig
mehr die City erkunden. Arianes Verlobter Chris kam morgens für ein
verlängertes Wochenende und wir trafen uns für ein zweites
Frühstück am Fischmarkt. Klingt komisch, war aber so:) Es war
relativ einfach die beiden zu finden, da sie die einzigen
nicht-asiatischen Menschen dort waren. Der Fischmarkt ist unglaublich
beliebt bei Asiaten und fast ausschließlich bei Asiaten. Nachdem der
härteste Teil, nämlich sich zu entschieden ob man eine Flasche
Weißwein oder einen Flasche Prosecco aus dem Bottleshop zu den
Austern trinken will (Prosecco), besorgten wir uns noch 12 Austern
und eine Mini-Flasche Tabasco, und fertig war das Budget-Backpacker
Mahl. Anne wagte sich auch an eine Auster und zog sich dann wieder
vornehm davon zurück, was uns dazu veranlasste, das Arme-Leute
Frühstück noch um die Komponente Lachs-Sashimi zu erweitern.
Nachdem alle „satt“ waren, machten wir uns auf die Wahrzeichen Sydneys zu erkunden. Auf dem Weg kauften wir uns noch einen kleinen Nachtisch, der es in viele unserer Bilder geschafft hat. Leider meinte es das Wetter nicht wirklich gut mit uns. Als wir am Hafen ankamen, konnten wir gerade noch ein paar Bilder von der Oper machen, befor es anfing zu nieseln.
Kurz nachdem die ersten Tropfen
gefallen waren, versuchten wir trotzdem noch unser Glück mit einem
Selfie von uns vieren und der Oper im Hintergrund. Nach ein paar
kläglichen Versuchen, sprach uns ein netter Asiate an und erbot
sich, ein Bild von uns zu machen. Während er sich platzierte meinte
er noch halblaut „maybe you can hold up some of our product
afterwards“. Und kaum hatte er uns das Handy zurückgegeben, kamen
auch schon 2 Asiatinnen angelaufen und drückten den Mädels und mir
Handtaschen in die Hand, was natürlich zu allgemeinem Gelächter
führte, vor allem als die eine Asiatin meinte „Unisex! Unisex“.
Man kann sich ja auf den Bildern überzeugen wie Unisex die Tasche
ist. Chris bekam nur ein kleines Kartenetui, was er aber mit einer
solchen Hingabe prästentierte und selbst nach der Aufforderung, uns
doch mal casual zu unterhalten, schaffte er es professionell das
Kartenetui mit Logo in den Vordergrund zu rücken. Ariane ließ sich
zusichern, die Bilder später über Whatsapp zu bekommen und notierte
sich das Instagramm Profil. Am nächsten Tag zeigte sie uns die
Bilder, die keine 2 Stunden nach dem „Shooting“ hochgeladen
worden waren – 8 Likes! Wir sind STARS!!!
Wir gingen zum Ende des Piers, schauten
uns noch kurz die Harbour Bridge an, bevor wir beschlossen, vor dem
Regen zu fliehen und fanden auch gleich ums Eck eine wunderschöne
Micro- Brewery in der wir erstmal wieder auftanken mussten:)
Da Chris sich auf ein Squash (!) Match
mit Geroge verabredet hatte, trennten sich hier unsere Wege und wir
liefen nochmal zurück in die City um ein wenig die
Shoppingmöglichkeiten abzuchecken, Wir hielten uns vornehm zurück
– Gepäck und so. Aber auch in Sydney gab es nicht nur moderne Malls, sondern auch ein Shoppingcenter, das aus dem 19. Jahrhundert stammt und noch super erhalten ist.
Dann fuhren zurück in unser Viertel
auf der Suche nach etwas zu Essen. Nach ein paar vergeblichen
Versuchen (Wochenende :/) fanden wir einen Greek Streetfood Laden und
genehmigten uns gutes Pita.
Nächster Tag, nächster Markt. Wir
trafen Ariane, Camille und Chris morgens am Carriageworks Market, ein
Farmers Market, auf dem Bio-Gemüse und Obst, grasgefüttertes Rind,
natürlich Kaffee und allerlei andere Leckereien verkauft wurden.
Hier wollten wir für ein abendliches BBQ noch ein wenig einkaufen.
Da wir relativ spät dran waren, herrschte bei machen Verkäufern
schon leichte Panik und wir konnten einige gute Deals machen, so
kauften wir z.B. ein Baguette und bekamen ein gefülltes Croissant
umsonst dazu. Super Markt:) Wir verzehrten noch einen Crumpet, sowas
wie ein dicker Pancake mit Honig nud Butter, und genossen dabei die
Sonne. Dann machten wir uns auf den Weg zu Camille und George um die
Einkäufe zu verstauen und von dort dann direkt weiter in den
Stadtteil Rose Bay zu fahren, wo wir drei Doppelsitzer Kayaks reserviert
hatten.
Als wir dort ankamen, schoben sich gerade langsam Wolken vor
die Sonne und der Wind frischte auf. Nach einer kurzen,
respekteinflößenden Sicherheitsbelehrung („the ferry is comming
this way, here is the place where the seaplanes take off and land,
just keep an eye out for the yachts and sailing ships, because they
won't stop“) und einer Geschichte, dass vor ein paar Tagen ein Kind
von einem Hai aus dem Kayak geworfen wurde, zogen wir unsre Kayaks
ins Wasser und waren bereit nach Sharks Island zu paddeln. Wir hatten
ja schon einige Kayaktrips hinter uns, aber das war derjenige der am
wenigsten Spaß gebracht hat. Die Kayaks liefen sofort voll mit
Wasser, dass sich dann an den Sitzen sammelte, sodass man die ganze
Fahrt über in kaltem Wasser saß. Der böige Wind half auch nicht
dabei, dass man sich wohler fühlte und die vielen relativ kleinen
Wellen sorgten für noch mehr kaltem Wasser auf der Haut. Shark
Island war dann auch nicht so spektakulär, aber man hatte einen
schönen Ausblick auf die Skyline Sydneys. Zurück am Verleih mussten
wir feststellen, dass wir so – komplett durchnässt- nicht in ein
Uber Auto steigen konnten. Also fuhren wir zu sechst ein wenig durch
Sydney, bis Anne und ich an unserem Appartment rausgelassen wurden.
Wenig später hatten wir uns in unsere Kostüme geschmissen und machten uns auf den Weg zu Camille und George für ein BBQ. Wir hatten leckeres Fleisch und noch besseres Gemüse und waren langsam bereit aufzubrechen. Als Alle in Ihren Kostümen steckten, fand Chris eine blonde Perrücke, die eigentlich für Camilles Rotkäppchen Kostüm gedacht war. Er zog sie auf und der Effekt war so umwerfend, dass er beschloss, natürlich unter gutem Zureden Aller, die Perrücke unter seine Kürbishaube zu ziehen. Damit sah er dann zwar mehr aus wie ein Minnesänger aus dem Mittelalter, aber auch das ist ja durchaus eine erschreckende Verkleidung, vor allem wenn man gerade eingewilligt hat, diesen fahrenden Sänger zu heiraten.
Unser Uberfahrer setzte uns vor einem
Appartment in Bondi Beach ab und wir verbrachten erstmal 10 Minuten
damit in diesen Appartmentkomplex zu kommen, da niemand die Tür
öffnen wollte. Als wir langsam schon aufgeben wollten, wurden wir
doch eingelassen und fanden uns wenig später in der Wohnung von Leo,
auch als Rotkäppchen verkleidet, wieder. Das erste was wir sahen war
ein riesiger Apfel, der fast den ganzen Raum einnahm. Super Kostüm.
Hinter dem Apfel verbarg sich ein Panda mit übergroßem Kopf a la
Deadmaus. Super Kostüm. Wir Koalas waren auf jeden Fall die Gäste
mit den am wenigsten aufwendigen Outfits. Die Party nahm dann ihren
Lauf, ohne dass wir zu stark eskaliert wären. Es gab ein paar
kritische Momente beim Karaoke singen (Spicegirls jemand?) und der
Kopf des Panda wurde immer mal wieder von Person zu Person gereicht,
vor allem Anne hatte sehr viel Spaß damit. Aber so gegen 2 hatten
wir dann langsam genung und machten uns auf den Weg nach Hause.
Wir hatten jetzt schon einiges von
Sydney gesehen, aber noch keinen der Strände, die Sydney so berühmt
machen. Da Chris auch passionierter Surfer ist, hatten wir schon
vorher besprochen, dass wir ja in Manly ein wenig surfen könnten.
Und genau diesen Plan wollten wir in die Tat umsetzen. Anne und ich
machten uns wieder per pedes auf den Weg zum Hafen um, diesmal bei
richtig schönem Wetter, nochmal die Oper zu bestaunen und uns dann
mit der Fähre nach Manly bringen zu lassen. Die Überfahrt nach
Manly glich allerdings mehr einer Hafenrundfahrt, da man wunderbare
Sicht auf die Oper hatte.
Nach 30 Minuten kamen wir in Manly an
und weitere 5 Minuten brachten uns zum Strand. Dort trafen wir Ariane
und Co. Kaum hatten wir uns hingesetzt waren Chris und ich auch schon
auf dem Weg zum Boardverleih. Auch wenn es Wochenende war und der
Strand relativ voll, verteilten sich auch die vielen Surfer auf die
ganze Breite des Strands, weshalb wir relativ leicht einen relativ
unbevölkerten Abschnitt fanden. Die Wellen waren klein und nicht
wirklich lang, aber hey, immerhin konnten wir ein bisschen ins
Wasser. Nach 2 Stunden gaben wir die Bretter zurück und trennten
uns. Anne und ich blieben noch ein wenig am Strand während der Rest
schon auf Beer o clock war. Eine Stunde später waren Anne und ich
auch so weit und fanden heraus, dass die anderen nicht besonders weit
gekommen waren und auf der Dachterasse eines Restaurants saßen. Wir
gesellten uns für ein Bier dazu. Als ich das Bier holte, hatte ich
einen kleinen Flashback. Es gab doch tatsächlich das Big Wave Golden
Ale der Kona Brewing Co. aus Hawaii. Keine Frage also was wir trinken.
Zurück nahmen wir alle die Fähre und
hatten es genauso getimet, dass wir mit dem Sonnenuntergang und der
Harbour Bridge in der iPhone Linse wieder in den Hafen einfuhren.
Airane hatte dann noch eine Idee, wo wir uns noch einen Hipster Snack
holen konnten. Nicht weit von der Fähranlage hinter einem noblen
Hotel verkauften die Bearded Bakers Knafeh. Normalerweise verkaufen
die das aus einem alten Schiffscontainer an immer anderen Plätzen
mit Musik, Trommeln, Party und füttern so 3000 Leute pro Nacht. Aber
im Oktober ist Food Month in Sydney und dafür hatte man Ihnen den
Platz im Garten des Nobelhotels angeboten. Wir waren die einzigen
Kunden, also vielleicht nicht der beste Platz für die Jungs. Aber
das Knafeh war mega. Es ist irgendwie eine Mischung aus Creme Brulee
mit Käse und Grießpudding, garniert mit Pistazien und
Rosenwassersyrup. Süß, aber nicht zu süß.
Für den Rückweg teilten wir uns wieder einen Uber, der uns irgendwo in der Nähe unseres Appartments rausließ. Leider an einer Ecke, die wir noch nicht kannten, also gingen wir so ein wenig querfeldein und waren auf einmal in einer kleineren Straße, die durch einen noch kleinere Gasse den Blick auf einen interessanten Imbiss freigab. Das wollten wir uns näher anschauen und als wir am Ende der Gasse waren, sahen wir, dass die Gasse rechts noch weiterging und stylische, asiatischeStreetfood Imbisse jeder Geschmacksrichtung beherbegte. Ein Schild ließ uns wissen, dass wir uns in der spice alley befanden. Ja, passt ganz gut. Nachdem wir alle Imbisse einmal abgelaufen waren, entschieden wir uns für Thai. Ich war ganz mutig und entschied mich für ein Gericht mit 2 von 3 Chilischoten, was, wie sich rausstellte über meinem Level lag. Aber nachdem ich meine Lippen betäubt hatte, gings eigentlich und der Geschmack war ausgezeichnet. Vielleicht das beste Thai-Food, das ich je gegessen habe.
Dann war auch schon unser letzter
ganzer Tag in Sydney gekommen und wir kannten ja noch jemanden, der
schon seit 6 Wochen in Sydney lebte. Ange, mein brasilianischer
Freund aus Fußballer Kindertagen, und seine Freundin Joana, die wir
beide schon an unserem ersten Stopp in Sao Paulo, ich glaube am 3. Tag
unserer Reise, getroffen hatten, und die uns dort den besten Burger
auf der Reise (zumindest bis jetzt) gezeigt hatten. Der Tag sollte
richtig heiß werden und so verabredeten wir uns für Nachmittags am
Bondi Beach. Wir konnten natürlich nicht gehen ohne ein
obligatorisches Instagram Foto des Schwimmbads mit dem Meer im
Hintergrund zu machen (nachzusehen auf Annes Instagram Account).
Ich hatte gelesen, dass irgendwas mit
Skulpturen und Kunst an einem Walkway von der nächstgelegenen Bucht
vor Bondi bis Bondi sein soll und da wir ja keine Banausen sind,
wollten wir uns das auch anschauen. Ganz schön mutig um 12 bei 36
Grad und australischer Sonne da am Meer ohne Schatten rumzulaufen.
Aber danke stetigen Nachcremens gabs keinen Sonnenbrand:) Leider
waren wir nicht die einzigen, die an diesem Montag die Skulpturen
sehen wollten. Wir teilten den Weg mit unendlich vielen Schulklassen
und Rentnern. Es war trotzdem eine schöne Art sich Kunst anzuschauen
und dabei im Hintergrund immer dieses wunderschöne türkisene Meer
zu haben. Anscheinend ist dieser Skulpturen Trail jedes Jahr für 3
Wochen im Oktober/November und endet/beginnt immer am Icebergs, dem
berühmten Pool. Wenn man keinen Eintritt bezahlen will, kann man
sich einfach von oben die Leute anschauen, die da am Pool liegen,
oder Yoga machen oder eine private Boxstunde in der Sonne absolvieren
(bei 36 Grad ?!?) Sehen und gesehen werden in Reinkultur:)
Wir wollten nicht unbedingt gesehen
werden und legten uns an den Strand zwischen die ganzen anderen
Menschen. Die Sonne brannte ganz gut runter und so war es ganz gut,
dass das Wasser gerade mal 16 Grad hatte. Kaum hatte man sich
erfrischt und wieder aufs Tuch gelegt war man auch schon wieder
komplett trocken.
Eine Stunde später kamen dann Ange und
Joana und wir sprachen über dies und das und wie begeistert die
beiden von Sydney waren. Nach den paar Tagen konnte ich den
Enthusiasmus komplett nachvollziehen und ließ mich auch schon von
Ange beraten, dass es im Hospitality Sektor bestimmt auch für uns
einfach wäre einen Job zu finden. Hmmmmm.....
Am späten Nachmittag nahm dann der
Wind zu und die ersten Wolken zogen auf. Daraufhin beschlossen wir
uns eine überdachte Bar in unserem Viertel zu suchen. Leider konnte
Joana nicht mit, da sie noch einen Kurs an einer Schule besuchen
musste, bei der sie sich eingeschrieben hatte. Sie hatte Ange aber
ein paar Bars in Surrey Hills empfohlen, da sie dort arbeitet. Schon
mit dem ersten Vorschlag von Ange waren Anne und ich einverstanden:
The Winery, wie kann man dazu nein sagen? Wir setzten unsere
Plauderei fort und ehe wir uns versahen waren 2 Flaschen Wein leer.
Halb erschocken stellten wir fest, dass wir ja noch packen mussten
und so verabschiedeten wir uns und hoffen, dass die zwei in Sydney
auch weiterhin so eine gute Zeit haben und wir sie egal wo bald mal
wieder sehen.
Am nächsten Morgen mussten wir früh
aufstehen und beim Frühstück kam unsere Vermieterin, die wir
zwischenzeitlich angeschrieben hatten und auf den doch dürftigen
Sauberkeitszustandes des Bades aufmerksam gemacht hatten, von ihrem
kleinen Trip zurück. Wir beide waren noch nicht wirklich wach und
etwas beeinträchtigt von den 2 Flaschen Wein am Vorabend, hatten
also nicht wirklich Lust auf Konversation. Unsere Vermieterin wollte
aber anscheinend die Sauberkeitsfrage nochmal diskutieren und ging
dafür direkt ins Bad und kam zurück um uns zu sagen „it's not too
bad“. Man kann bei meinen Eltern nachfragen, ich bin nicht wirklich
empfindlich, was den Sauberkeitszustand von Räumen angeht, aber in
unserem Bad wars echt grenzwertig. Da lagen dann auch tote Tiere auf
dem Rücken usw. Wir beide wollten nicht diskutieren und ich meinte
nur, dass wir da unterschiedlicher Meinung seien und das mit den
toten Tieren vielleicht eher für meine Seite sprechen würde.
Daraufhin verschwand sie wieder im Bad und kam dann mit 2 toten
Fliegen zwischen jeweils Daumen und Zeigefinger wieder und meinte
„just 2 flies“. Ja gut, eh....was soll man sich dann da streiten? Wir nickten das ganze ab und wendeten uns wieder unserem Frühstück
zu, während unsere Vermieterin wieder die Treppe nach oben eilte.
Wir dachten schon wir könnten in Ruhe zu Ende frühstücken, da kam
sie wieder mit dem Laptop die Treppen runter. „You go to Melbourne? I took 46 pictures there.“ Und zack war der Laptop vor meiner
Nase mit der Diashow der Melbourne Bilder. Anne hatte sich dem Ganzen
direkt entzogen, indem sie anfing zu spülen. Nachdem ich wirklich
alle 46 Bilder anschauen musste (inklusive Bilder Ihres Zimmers und
des Souvenirshops des Hotels) verschwand sie wieder. 2 Minuten später
kam sie wieder „You from Cologne, right? I've been to Germany but
only Frankfurt, Heidelberg and Sschwaheinstein (Schwanenstein). Very
beautiful.“ Ich konnte mir zwei Sätze Smalltalk rausquetschen und
dann ließ ich das Gespräch ersterben. Ich hatte das Gefühl, dass
es ihr doch etwas unangenehm war, dass wir es nicht so sauber fanden.
Doch dann verschwand sie wieder und kam mit unsere Bettwäsche zurück
um die Sachen in die Waschmaschiene zu werfen. Nachdem sie damit
fertig war kam sie wieder zu uns mit einem 20 AUD Schein in der Hand
und meinte „Here, I give you back cleaning fee. Maybe you feel not
good now and want to write bad review“ Als wir dankend ablehnten
und sagten wir würden keine Review schreiben verschwand der Schein
ganz schnell wieder in Ihrer Tasche und wir hatten unsere Ruhe.
Skurillste AirBnB Erfahrung. Dann gings ab zum Flughafen und auf nach
Melbourne.
Ob die Great Ocean Road wirklich so great ist oder doch
nur eine Ocean Road und was man so in Melbourne machen kann, wird
Anne im nächsten Blogpost aufklären.
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