Western Australia - wunderschönne Strände, Wildblumen und ein bisschen Outback

Meer, das das perfekte Farbspiel zwischen allen blautönen problemlos beherrscht, meist mit einem fast schneeweißen Sand davor. Ein Hinterland, dass im Zusammenspiel mit der Sonne von orange bis gold in allen Nuancen schimmert. Dazwischen immer wieder die Farbakzente der Wildblumen und Bäume. Und fast keine Menschen. Das ist Western Australia. Jedenfalls unser Western Australia.


Als wir aus dem Flugzeug stiegen, stieg auch unsere Laune. Es war warm und trocken. Eine Art Sommer am Mittelmeerwärme. Und da schon 16 Uhr war, hatte das Licht schon einen leicht goldenen Schimmer. Dann die übliche Prozedur: Gepäck-Uber-AirBnB. Diesmal hatte unser AirBnB Zimmer in Perth sogar ein en-suite Badezimmer. Fancy fancy:) Unsere Gastgeberin war super freundlich und erbot sich ein wenig später mit uns einen kleinen Rundgang durchs Viertel zu machen und uns ein paar Sachen zu zeigen. Wir waren einverstanden und ließen uns erstmal unser Zimmer zeigen um auszupacken, bzw. endlich wieder kurze Hosen anzuziehen.

Susan erzählte uns dann noch von Ihren Kindern und das es in Western Australia nicht viele Jobs gebe und daher viele ihr Glück woanders suchen, aber dafür gebe es hier viele Obdachlose, vor allem Aborigenees. Ja das hört sich ja toll an, konnten wir aber nicht bestätigen.



In einem kleinen Loop zeigte sie uns ein wenig das Viertel Northbridge und wies uns auf ein paar Bars und Cafes hin. Wir ging bis zur Bahnhaltestelle, auf deren andere Seite das Central Business District (CBD) liegt. Auf dem Rückweg trennten wir uns von ihr, da wir noch einen Happen essen wollten. Dafür suchten wir uns eine Microbrewery aus. Gutes Bier, Essen...naja. Der erste Rundgang durch Perth ließ und beide ein wenig ratlos zurück. Relativ ausgestorben mit einem, sagen wir interessanten Pulikum in den Restaurants. Irgendwie als hätte die Stadt versucht, die Gegend auzuhübschen, aber die Leute wollten nicht wirklich mitziehen? Am nächsten Morgen wollten wir auch noch ein wenig mehr von Perth sehen und dank Zeitverschiebung waren wir schon früh auf den Beinen. Für das Frühstück wählten wir ein Cafe aus, das Susan uns als „Hippie-Cafe“ beschrieben hatte, aber nachdem wir uns drinnen umschauten, waren wir ziemlich sicher, dass sie Hippie mit Hipster verwechselt hat. Leckeres Essen und sehr guter Kaffee stärkten uns für den 30 Minuten Fußmarsch in die Innenstadt und weiter bis zum Hafen. Die Innenstadt schien auch ziemlich neu und auch relativ gut besucht, aber was wirklich schön angelegt und neu war, war der Hafen. Dort wird immer noch gebaut, doch was dort schon errichtet worden ist, ist wirklich schön.



Eine kleine Runde am Wasser entlang brachte uns dann wieder in das Stadtzentrum. Langsam wurde es richtig heiß und es gab auch nicht mehr wirklich mehr, was wir uns anschauen wollten, deshalb machten wir uns auf den Weg zurück über den Bahnhof. Bevor wir jedoch den Bahnhof erreichten, gingen wir durch eine Seitenstraße und fanden uns auf einmal in einer mittelalterlichen Stadt wieder. Da haben sich die Aussies gedacht, wenn wir halt keine Geschichte haben, bauen wir halt die englische nach. Die Gasse sah aus wie in eine Straße in einer mittelalterlichen Stadt. Warum das so gebaut worden ist – keine Ahnung.


Auf dem Rückweg kamen wir hinter dem Bahnhof an einem großen Museum vorbei, das uns schon am Vortag aufgefallen war, da es draußen für eine Ausstellung über Heath Ledger warb – sein Leben in Bildern. Da der Eintritt frei war und wir noch ein wenig Zeit hatten bis wir unseren Camper (ja, schon wieder) abholen wollten, entschieden wir uns der Ausstellung einen Beusch abzustatten. Es war eine interessante Ausstellung in der auch viele Bilder, die Ledger selbst gemacht hat, ausgestellt waren. Sein cinegraphischer Werdegang wurde auch anhand eines kurzen Textes zu jedem seiner Filme nachgestellt. Natürlich mit Betonung auf seiner Paraderolle: die des Jokers. Kostüme, Filmausschnitte und persönliche Notizen (z.B. zu seiner Vorbereitung auf die Joker Rolle) rundeten die Ausstellung ab. Wir verbrachten knapp eine Stunde dort und erklärten uns dummerweise bereit noch an einer Umfrage teilzunehmen, die gefühlt nochmal so lange dauerte.


Irgendwann waren wir dann doch wieder am Apartment und ließen uns von Uber (ohhh wie ich das vermissen werde) zur Abholstation für unseren Camper bringen. Beide waren wir ein wenig aufgeregt, da wir ja wussten , dass es so (wie in Neusseland = neuer Camper) oder so (wie in Cairns= alter Camper) ausgehen konnte. Als wir die Check-In Formulare am Computer ausgefüllt hatten, wurden wir überrascht, da man uns mitgeteilt hatte, dass es gar keinen Kuga (so hieß die Klasse unseres Campers) mehr gab, da es gestern erst einen heftigen Unfall gab, bei dem der Camper als Totalschaden abgeschrieben werden musste. Stattdessen hatten sie für uns einen Camper eine Klasse höher vorgesehen. Hört sich erstmal gut an, allerdings bedeutet das, dass der Camper, höher, breiter und vor allem deutlich länger war, was auch Sinn macht, da der Camper für 4-5 Personen ausgelegt ist. Die Raumaufteilung war auch nicht so optimal wie in dem anderen Modell und das Auto inklusive Ausstattung war auch schon etwas älter. Allerdings war der Kühlschrank deutlich größer:)



Da wir keine Wahl hatten, stimmten wir zu. Einziges Problem war, dass es zwei zur Auswahl gab. Einen, der noch noch älter und abgewohnter war als der andere. Allerdings war der Ältere sofort verfügbar, bei dem Neueren musste erst noch ein kleines Problem behoben werden, was noch so 1-1,5 Stunden dauern sollte. Da wir uns ein ambitioniertes Ziel von 4 Stunden weg an diesem Tag gesetzt hatten, hatten wir uns schon geeinigt das ältere Modell zu nehmen. Da dann aber die abschließenden Formalitäten nochmal gut 45 Minuten dauerten, kam das neuere Modell pünktlich zum Abschluss des Papierkrams und wir konnten doch mit dem neueren Modell los. Am Anfang noch etwas unglücklich, hatten wir schnell herausgefunden wie man hier seine Sachen am besten unterbringt und, dass man das Bett nicht jedes Mal auf- und abbauen muss, sondern es einfach aufgebaut lassen kann und trotzdem noch genung Platz hat. Und der größere Kühlschrank stellte sich nach dem ersten Einkaufen schon als großes Plus heraus.

Als wir dann allerdings endlich Perth hinter uns lassen konnten, war es schon relativ spät und uns war klar, dass wir nicht mehr so unserem geplanten Ziel kommen würden. Der ursprüngliche Plan war, in 2 Tagen quer durch das Land nach Esperance zu fahren. Die 800 Kilometer wollten wir schnell hinter uns bringen und dann gemütlich an der Küste entlang zurück nach Perth fahren, um genung Zeit zu haben auch mal ein paar Tage an einem Ort zu verbringen und vielleicht zu surfen.

Aber erstmal mussten wir uns mit einem Camping Platz in dem Örtchen Yealering begnügen. Wir versuchten telefonisch zu reservieren, da wir wussten, wir würden nicht viel vor Sonnenuntergang da sein, was auch mehr oder weniger klappte „Just gimme a call when you are there“

Die Fahrt führte uns durch eine Landschaft, die wir zuvor in Australien noch nicht geshen hatten. Alles neben der Straße war in Outback Orange getaucht. Allerdings waren wir noch nicht wirklich im Outback bzw der Wüste. Es gab viele Bäume und vorallem Weizenfelder. Wir fuhren durch den Wheat-Belt von Australien. Aber wer sich jetzt Feld an Feld wie bei uns vorstellt oder ein endloses Feld wie in den USA der sollte sich die Bilder anschauen. Irgendwie ganz anders aber schwer zu beschreiben. In unserer Reisezeit endet langsam die Wildblüte hier und wir hatten das Glück noch einige blühende Pflanzen am Rand der Straßen zu sehen. Teilweise führte der Weg auch über nicht asphaltierte Straßen und verstärkte das Outback Gefühl noch. Wir kamen durch kein Dorf und die Fahrer der drei Autos die uns entgegenkamen winkten fröhlich. Abgeschiedenheit pur.








Das bestätigte sich auch als wir in Yealering ankamen und keinen Empfang hatten um Peter den Campingplatz Manager anzurufen. Wir fuhren eine der zwei Straßen entlang bis wir zu einem Pub kamen in dem doch tatsächlich zwei jüngere Männer vor ihrem Bierglas saßen und eine Frau mittleren Alters hinter der Theke stand. Die Frau ließ uns auch von Ihrem Handy den Campingplatz Manager anrufen, den sie natürlich als Kontakt gepeichert hatte. Der kam dann auch uns meinte wir könnten parken wo wir wollten. Auf dem Campingplatz gabs nur ein kleines Häuschen, in dem die Toiletten waren, sonst nichts. Aber er lag wunderschön an einem kleinen See und wir konnten die letzten Sonnenstrahlen am über die Wasseroberfläche verschwinden sehen. Eigentlich ganz schön hier, so abgeschieden.



Aber als wir zu unserem Camper zurückkamen, verstanden wir, was der Campbesitzer meinte mit „The mossies are bad, actually really bad.“ Überall in unserem Camper waren kleinere und größere Moskitos. Die Fliegengitter an den Fenstern unserers Campers waren ein Witz und ich war schon so verzweifelt, dass ich nicht auf dem Campingplatz bleiben wollte, da wir so sicher nicht schlafen würden. Aber Anne hatte Recht, die waren jetzt hier drin. Wie sollten wir die wieder rausbekommen.

Also kurz einen Schlachtplan überlegt und dann los. Alle Fenster zu, jeder an einem Ende des Campers ein Licht anmachen, jeder eine Waffe (Oli: Camperatlas 2013 Anne: Geschirrtuch) und dann gings los. Nach einer einstündigen Schlacht, in der wir mehrmals kapitulieren wollten angesichts der schieren Überzahl der Feinde, gingen wir doch siegreich vom Schlachtfeld, welches noch mit toten Körpern übersät war. Am Ende konnten wir doch ganz gut schlafen und unser Workout hatten wir auch erledigt. Am nächsten morgen machten wir dass wir aus dem moskitoverseuchten Campingplatz wegkamen und waren schon früh wieder auf der Straße.



Der nächste Stopp hieß Wave Rock. Ein 2700 Millionen Jahre alter Stein (?!), der wie eine riesige Welle geformt ist. Nachdem wir ein wenig Spass mit der Welle hatten stiegen wir auf den Felsen und von dort hatte man einen schönen Blick über die ganze Umgebung. Einzig die omnipräsenten Fliegen störten die Idylle etwas. An windgeschützten Orten musste man wirklich aufpassen, dass man seinen Mund geschlossen hält. Wir verweilten nicht allzulang, da wir noch einiges an Strecke vor uns hatten. 5 Stunden durch diese wunderschöne Landschaft brachten uns dann schließlich nach Esperance an der Südküste Australiens.







Wir wollten dorthin, weil wir gelesen hatten, dass es dort (mal wieder) den weißesten Sand Australiens geben sollte und dass es dort einen See mit pinker Farbe geben sollte. Der See lag auf unserer Strecke vor dem Ort und so hielten wir um uns von dem Naturwunder zu überzeugen und sahen...nichts. Der See hatte zwar eine seltsame Farbe, die ging aber eher ins weiße als ins pinke. Anscheinend war die Algenkonzentration, die normalerweise dafür verantwortlich ist, nicht hoch genug. Pech. Leicht desillusioniert machten wir uns auf dem Weg zum Campingplatz und hofften zumindest auf weiße Strände am nächsten Tag.



Früh machten wir uns wieder auf dem Weg um einem kurzen Ocean Drive zu folgen, der die schönsten Strände und buchten von Esperance entlanglief und was wir dort zu sehen bekamen war zwar nicht der weißeste Sand Australiens aber trotzdem unglaublich schön. Die Bilder sprechen für sich:






 
 

Wir konnten allerdings nicht allzulange verweilen, denn wir hatten wieder eine vierstündige Fahrt nach Albany vor uns. Ja, die Entfernungen sind schon größer als man auf der Karte denkt. In Albany reichte das Tageslicht noch für einen kurzen Strandbesuch und am nächsten Morgen wollte ich schon direkt weiter in das nur 45 Minuten entfernte Denmark. Ich hatte gelesen, dass es dort einen schönen Surfspot geben sollte. Als wir dort ankamen war der Spot zwar schön, aber die Wellen so klein, dass es keinen Sinn machte sich Bretter zu leihen. Da wir jetzt aber die großen Entfernungen, die wir am Stück zurücklegen mussten schon hinter uns gebracht haten, konnten wir das schöne Wetter nutzen und die Sonne genießen. Und da es so viele schöne Strönde zu Auswahl gab, haben wir uns mittags erst an einen (Green Pool - die Bilder zeigen warum er so heißt) gelegt um dann am Nachmittag einen anderen mit dem schönen Namen Peaceful Bay aufzusuchen. Direkt gegenüber des Strandes lag dann auch unser Quartier für die Nacht. Beide Strände waren sehr schön. Das Erlebniss wird allerdings wirklich durch die Fliegen erheblich beeinträchtigt. Ständig muss man irgendwo eine Fliege verscheuchen und wenn man einmal nicht aufpasst hat man direkt eine verschluckt. So wie ich am Strand von Peaceful Bay. Christoph, ich musste sofort an dich denken, nachdem ich das Ding, dass sich in meinem Hals festgesetzt hatte, wieder hochgewürgt hatte. Zum Glück nur eine Fliege, keine Plastiktüte.






Am nächsten Tag wollten wir dann das letzte Stück an der Südküste zurücklegen und zum süwestlichen Zipfel, nach Augusta kommen. Vorher wollten wir noch herausfinden ob Anne immer noch Höhenangst hat, nach all den Mutproben die sie auf der Reise schon überstanden hat. Dafür fuhren wir ins Valley of the Giants. Hier wurde ein kleiner Rundweg angelegt, der bis auf 46 Meter in die Baumkronen von Eukalyptusbäumen führte. Schon beeindruckend und auch etwas schwindelerregend wie hoch fast 50 Meter sind.



Die restlichen zwei Stunden Fahrt stellten uns vor keine großen Probleme und wir kamen auf einen superschönen Campingplatz. Hier haben wir wieder gesehen, wie man seine Rente auch verbringen kann. Man trifft sich schön um vier, macht die erste Flasche Wein auf, ein paar Chips, Sonne im Gesicht und redet oder spielt Karten, bis man hungrig genung ist um ein bisschen Fleisch oder Fisch zu grillen und noch mehr Wein zu trinken. Klingt schon verlockend. Wir hätten unseren Campingplatz für die Rente schon an der Ostküste in Cresent Head gefunden, direkt in Sichtweite zu diesem wundervollen Pointbreak....

Das beste an diesem Campingplatz aber war, dass es hier kaum noch Fliegen oder Moskitos gab, also konnten wir die lauen Abendstunden lesend in der Sonne vor dem Camper verbringen. Auch nicht so schlecht:)

Für den nächsten Morgen wollten wir wirklich bis an den südlichsten Zipfel und dort das Cape Leeuwin Lighthouse auschecken, was wiedermal vollkommen überteuerten Eintritt gekostet hätte, also haben wir es uns einfach aus der Ferne angeschaut und dann die schöne wilde Küste bewundert. In einem dieser Touristenmagazine hatten wir gelesen, dass es nördlich von Augusta an der Westküste einen Bucht gibt, in der wilde, aber relativ zahme (sofern man das von wilden Tieren sagen kann) Adlerrochen in der Brandung leben und diese sehr nah an den Strand kommen, sodass man sie fast berühren kann, was allerdings verboten ist.


Wir fuhren hin und fanden einen riesige Bucht mit feinem weißen Sand und türkisem Meer und nach ein bisschen Fußmarsch kamen wir an die Stelle an der die Rochen normalerweise sind und siehe da es zeigten sich sogar ein paar Rochen, die man aufgrund von relativ viel Seegras im Wasser, nicht immer so einfach erkennen konnten. Wir hatten ja an verschiednen Orten beim Schnorcheln schon Rochen gesehen und ich muss sagen ich finde es einfach beruhigend diese Tiere zu beobachten. Dieses anmutige Gleiten durch das Wasser...


Nachdem wir genug gesehen hatten, legten wir uns an den Strand und waren ganz glücklich, dass uns die Fliegen größtenteils erspart blieben.

Im Vorfeld hatte ich viel über Western Australia gelesen und dort wurde vor allem immer wieder die Margaret River Region als lohnendes Ziel angepriesen. Weingüter, Brauereien und Wellen. Mit diesen Schlagwörtern hat man bei mir leichtes Spiel. Dementsprechend groß war meine Erwartungshaltung, als wir uns nach Margaret River aufmachten, vor allem wollte ich gerne nochmal ein paar Wellen zum Abschluss unserer Reise. Nicht umsonst ist der Main Break in Margarete River der Austragungsort eines der größeren Surfevents der Welt.

Der Ort an sich ist nicht wirklich groß und auch nicht unglaublich besonders. Die Region erstreckt sich von Margaret River noch gut 40 Kilometer nach Norden und schließt die Orte Gracetown, Yallingup, Dunsborough und Busselton mit ein. Wir fanden einen gut bewerteten Campingplatz in Gracetown, doch bevor wir dort eincheckten, wollte ich direkt den Surf begutachten. Ich hatte gelesen, dass es in Gracetown auch Wellen für Surfer gibt, die (noch) nicht bereit sind, riesige Wellen ewig weit draußen im Ozean zu surfen. Die Bucht, die vor Gractown liegt ist wunderschön, mit einem kleinen Strand und Breaks links und rechts am Eingang der Bucht. Wir fanden einen Parkplatz von dem sich das Treiben gut beobachten ließ. An der äußersten Spitze der Bucht konnte man sehen, wie die Wellen sich um dieses Headland „herumdrehen“ um dann in die Bucht zu laufen. Dort brachen auch wunderschöne Wellen, leider noch zwei-drei Meter zu hoch für mich. Und der Spot weiter innerhalb der Bucht, auf den die Wellen dann in kleinerer Form trafen, war leider so voll, dass wir uns einfach wieder an den Strand legten (keine Fliegen!!!) .


Gegen Nachmittag machten wir uns dann auf zum Campingplatz. Beim Check-In erklärte mir die nette Dame, dass es einen Minigolfplatz, einen Tennisplatz (Beton) und einen Basketballplatz gebe. Für alles können man kostenlos Equipment leihen. Nice:) Und da heute Samstag ist, wäre auch Movie Night. Es gab eine große Leinwand, die vor einem großen Stück Wiese hing mit Lautsprechern und die jeden Samstagabend Austragungsort für einen Film ist. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen und waren Punkt sieben (natürlich als erste, weil die einzigen Deutschen) schon vor dem Typ da, der den Beamer aus seiner Vorrichtung befreite. Wir waren mit unseren Campingstühlen, Popcorn und Wein sowas von bereit. Der Film der gezeigt wurde war Wonder Woman. Großartiger Film...nicht! Anne hatte es nicht ganz bis zum Ende ausgehalten, auch weil es wirklich richtig kalt wurde gegen Ende. Der Tag endete damit, dass wir nach dem Zähneputzen auf dem Weg zurück zum Camper ein Känguru sahen, dass sich an Gras gütlich tat und ihr Junges, dass aus dem Beutel lugte, versuchte es ihr gleich zu tun.


Da es von Gracetown bis Perth kein 300 Kilometer mehr waren und wir noch mehr als eine Woche hatten um die zu bewältigen entschieden wir uns noch eine Nacht länger auf dem Campingplatz zu bleiben. Das Wetter hatte sich lieder am morgen etwas verschlechtert, aber wir nutzen die Pause von den Sonne um uns sportlich zu betätigen. Wir liehen uns Tennisschläger und ich versuchte mich an meiner, nach der in Neusseland, zweiten Trainerstunde für Anne. Ich musste feststellen, dass es besser ist, wenn man selbst einigermaßen in der Übung ist, wenn man jemandem Bälle zuspielen will, weshalb die arme Anne mehr mit Rennen zu tun hatte als mit Schlagen. Zum Glück kam bald wieder die Sonne raus, was die Temperaturen so schnell in die Höhe schießen ließ, dass wir nochmal die Surfspots abfahren wollten um zu schauen, ob was geht. Diesesmal waren die Bedingungen schlechter als am Tag davor, was sich nur unwesentlich an den Surfern im Lineup ablesen ließ. Also weniger Wellen für genausoviel Surfer. Dann eben wieder Strand:)
Irgendwann hatten wir dann aber genung von der Sonne und wollten auch ein wenig von den Weingütern sehen. Wir stoppten am ersten Weingut, dass in vielen Artikeln online empfholen wird und konnten uns kostenlos durch einen Reihe an Weinen probieren, von denen aber leider keiner wirklich gut schmeckte, uns zumindest nicht. Müde vom Wein und ohne große Lust, noch mehr zu probieren fuhren wir wieder zum Campingplatz um noch eine Partie Minigolf zu spielen. Mittlerweile hatte sich der Himmel wieder zugezogen und der Wind frischte auf, was unsere Runde Minigolf noch beschleunigte.

Der nächste Morgen brachte leider keine Veränderung im Wetter, immer noch bewölkt und windig. Wir entschieden uns langsam weiter nach Norden zu fahren. Der erste Halt war Yallingup, auch bekannt für seine großen Wellen. Aber auch hier kamen wir an einen Parkplatz von welchem wir den Surfspot beobachten konnten und mehr als zwei drei Surfer waren nicht im Wasser, was man bei den Wellen bzw den nicht vorhandenen Wellen schon als eine Menge bezeichnen kann. Also weiter nach Dunsborough. Wir schlenderten ein wenig durch diesen kleinen Ort und kamen dabei an einem Yoga Studio vorbei, welches wir eventuell abends nochmal für einen Kurs aufsuchen wollten. Ich schaute mir zum gefühlt 1000 Mal die gebrauchten („preloved“) Boards in einem Surfshop an, wobei dieser wirklich eine große Auswahl und auch attraktive Preise hatte, und stellte wieder fest, dass es jetzt auch keinen Sinn mehr macht, sich ein Board zu kaufen. Vielleicht dann im Sommer in Frankreich...

Da der Himmel diesmal nicht aufreißen wollte und wir nicht so in Weinlaune waren, fuhren wir weiter nach Busselton um dort schonmal auf unserem Campingplatz einzuchecken. Nachdem wir ein wenig relaxt hatten fuhren wir wieder Richtung Dunsborough um nun wirklich am Yoga Kurs teilzunehmen. Zuerst machten wir jedoch einen kleinen Umweg über die Yallingup Woodfire Bakery. Eine Bäckerei, die richtiges Brot backt, so mit harter Kruste und so:) Man hatte uns gesagt, dass immer um 15 Uhr frisches Brot aus dem Ofen kommt, also standen wir kurz nach 15 Uhr vor einem kleinen Runden Haus, vor dem wiederum ein fahrbares Brotregal mit den frischen „Kreationen“ stand. Nachdem wir 2 Sätze mit dem Bäcker gewechselt hatten stellte sich heraus dass er (natürlich) aus Deutschland stammt und zwar aus Echterdingen. Haja, ein Schwoab. Discount gabs deshalb trotzdem nicht. Geizige Schwaben!:)

Mit dem Brot im Gepäck hielten wir vor dem Yoga Studio, meldeten uns an und nach den 1,5 Stunden Yoga fühlten wir uns soooo gut und energiegeladen, dass wir vorsichtshalber mal den Kursplan mitgenahmen.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann wieder nach Yallingup, diesmal um dort auf dem Campingplatz zu übernachten. Doch bevor man wirklich in den Ort hineinfährt, kommt man an einem kleinen Parkplatz vorbei, bei dem man fast auf der gleichen Höhe ist, wie die Surfer im Lineup. Praktischerweise hatte dort ein kleiner Coffee-Van seine Theke geöffnet. Wir hielten und holten uns einen Kaffee und schauten den Surfern eine Weile zu und hörten den Gesprächen, der vornehmlich älteren Herren zu. Es drehte sich alles ums Surfen und wie früher doch bessere Wellen waren usw..herrlich. Lustig an dem Spot in Yallingup ist auch, dass man um ins Lineup zu kommen, erstmal durch einen kleinen „Pool“ paddeln muss, einen durch das Riff geschützten Bereich und wenn man das Riff erreicht, wird das Wasser so flach, dass man sein Brett aus dem Wasser nehmen und den letzten Teil über das Riff laufen muss. An der Riffkante wartet man dann, bis eine Wellenpause kommt, um dann mit einem beherzten Sprung aufs Brett schnell den Weg ins Lineup zu suchen, bevor man von den ankommenden Wellen zurück aufs Riff geworfen wird. Auch ein Grund, warum ich nicht wirklich überlegt habe dort surfen zu gehen.


Da aber mein Surfdrang immer noch groß war, fuhren wir eine Bucht weiter zu Smiths Beach. Natürlich auch ein wunderschöner weißer Sandstrand mit türkisem Wasser (wieviele haben die eigentlich davon hier?). Auf dem Parkplatz konnte man schon sehen, dass es hier auch viele Surfer im Wasser geben würde. Leute zwängten sich in ihre Wetsuits oder kamen vom Strand mit ihren Brettern zurück. Wir checkten kurz den Surf und ich wollte wirklich gerne raus. Der nächste Shop der Boards verlieh, war aber leider gute 20 Minuten weg, weshalb ich es dann doch vorzog mit Anne einfach ein wenig am Strand abzuhängen und zu lesen. Auf dem Weg zum Strand kam mit dann auch schon einer mit gebrochenem Board entgegen. Vielleicht wars auch ganz okay so:)



Auf dem Weg zum Strand hatten wir ein Schild vor einer der allgegenwärtigen Weingüter gesehen, das einen Lunch Deal mit Pasta und Wein anpries. An das erinnerten wir uns als wir am Strand langsam Hunger bekamen und so machten wir uns auf den kurzen Weg. Das Restaurant war super schön eingerichtet, das Essen und der Wein sehr lecker und die Umgebung mit Blick auf die Reben auch nicht wirklich schlecht. Ich geriet schon wieder ins Träumen: morgens zum Surfen, vom Strand in die Weinreben und abends ein wenig Yoga. Vielleicht könnte ich ja eine Lehre in der Bäckerei machen? Ich mag ja Brot eigentlich ganz gern.



Nachdem wir gut gegessen hatten machten wir uns wieder auf den Weg zum Campingplatz um erstmal wieder runter zu kommen:) Wir liefen zum Strand von Yallingup und schauten uns das ganze mal an, bevor wir abends unser Dinner with a view mit dem wahrscheinlich schönsten Ausblick den wir an einem Campingplatz hatten einnahmen. Man konnte von den Campingtischen direkt auf das Meer und direkt auf den Surfspot schauen und dann konnte man auch noch den Sonnenuntergang über dem Meer verfolgen. Traumhaft.






Am nächsten Morgen fühlten wir uns wieder nach etwas Bewegung und schauten wieder beim Yoga Studio vorbei. Diesmla war die Yoga-Session deutlich anstrengender doch wir fühlten uns noch besser danach. Zurück auf dem Campingplatz aßen wir ein zweites Frühstück und ich schielte immer ein wenig aufs Meer, dass man von unserem Platz aus auch beobachten konnte. Der Swell war deutlich zurückgegangen und nach ewigem Beobachten fasste ich den Entschluss, dass ich doch mein Glück in Yallingup versuchen wollte. Am Abend vorher hatte ich herausgefunden, dass ein kleiner Shop gegenüber des Strandes ein paar Boards verlieh. Leider nur kleine dünne Bretter, aber ich wollte es trotzdem versuchen. Als ich mich mit Brett auf den Weg zum Strand machte, kamen mir immer mehr Surfer entgegen, bis nur noch 3 im Linup saßen. Ich war schon etwas verwundert und merkte auch, dass der Wind aufgefrischt hatte, hatte jetzt ja aber das Brett. Also machte ich mich auf den Weg durch den „Pool“ über das Riff nach draußen, was soweit auch ganz gut klappte. Aber auf dem Meer war der Wind noch stärker und zerblies die meisten Wellen. Wahrscheinlich wäre ich mit einem Longboard besser dran gewesen, aber naja..ging ja nicht anders. So 100 % wohl fühlte ich mich auch nicht da an ein paar Stellen ein wenig Seegras durch das Wasser kam, was ein Zeichen dafür ist, dass es nicht besonders tief ist, außerdem war im Hinterkopf immer noch die Haidelphin Begegnung und der Fakt, dass Western Australia vielleicht der haiverseuchteste Fleck dieser Erde ist, half mir auch nicht wirklich. Nach nur einer Stunde und ohne eine einzige Welle paddelte ich wieder an Land. Und kurz nach mir kam auch der letzte Surfer an Land. Naja, war ich wenigstens nochmal im Wasser. Dafür entschädigte der Burger den wir wieder mit der unbezahlbaren Aussicht und einem Sonnenuntergang genossen für alles.




Da uns das Yoga so gut gefallen hatte, und es klar war, dass wir kein Brett mehr leihen würden, investierten wir das Geld lieber nochmal in eine Yogastunde. Beide waren wir schon mit einem Muskelkater vorbelastet, aber diese Session hätte uns auch ohne vorherige Beeinträchtigung richtig fertig gemacht. Vollkommen erschöpft, aber auch energiegeladen, wie man sich eigentlich nur nach einer Yogasession fühlt, und nach einem ausgedehnten Mahl, machten wir uns ein letztes Mal auf den Weg zum Strand und sogen die letzten Sonnenstrahlen auf.

Da uns nur noch eine Übernachtung blieb mussten wir uns schweren Herzens auf den Weg Richtung Perth machen. Unser Ziel für diesen Tag hieß Penguin Island. Auf dieser kleinen Insel lebt die größte Kolonie Kleiner Pinguine in Australien. Wir setzten mit der Fähre über und machten uns erstmal auf den Weg zu einem kleinen Lookout. Da die Pinguine tagsüber leider meist jagen oder sich in kleinen Felsspalten verstecken, konnten wir keine entdecken. Dafür Möwen, die gerade brüteten, Albatross Kolonien und noch ein paar andere Vögel.



Zu unserem Glück gibt es auf der Insel ein kleines Discovery Center, in dem Pinguine leben, die nicht mehr zurück in die Wildniss entlassen werden können, da sie dort nicht mehr zurechtkämen. Die Pinguine werden dort 3 Mal am Tag gefüttert und wir konnten einer solchen Fütterung beiwohnen und lernten noch ein wenig über die Pinguine, vor allem, dass sie putzige kleine Tierchen sind oder mit Anne's Worten: „soooo süüüüüüßßßßßß“:)




Nachdem die Fütterung vorbei war, setzten wir mit der Fähre wieder über aufs Festland und fuhren weiter bis zu unserem Campingplatz nur noch 50 Kilometer vor Perth.

Bevor wir uns dann zum letzten Teilstück unserer Strecke aufmachten, hielten wir noch kurz bei den Serpentine Falls und sahen direkt am Parkplatz nochmal Kängurus:) Der Wasserfall war auch ganz schön, aber an seinem letzten Tag in Australien nochmal Kängurus zum Abschied zu sehen, was will man mehr ?!



Die Camperrückgabe verlief dann auch ohne Probleme und dann waren wir auch schon am Flughafen in Perth wo wir 5 Stunden hatten bis es dann zum wirklich allerletzten Stopp nach Hongkong weiterging.


Freut auch auf den nächsten Post, denn es wird, zumindest erstmal, der letzte sein:(

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