Galapagos - Glorreiche Tage & harte Nächte

Kaum einem unserer Reiseziele fieberten wir mit so viel Spannung entgegen und wir wurden nicht enttäuscht. Zumindest nicht von Galapagos, aber dazu später mehr...





Los gings in Quito, mit unseren Rucksäcken bepackt gings in Richtung Hilton. Jap vom Bordstein zur Skyline gibts auch auf unserer Reise. Wer hat der hat. Oder wer mal hatte hat die Tour in Deutschland gebucht und freut sich jetzt über ein King Size Bett und ne Badewanne.
Gebucht hatten wir eine komplette Tour mit G Adventures mit 4 Nächten auf einem Schiff, 5 Inseln und vielen Schnorcheltrips.
Die Nacht im Hilton war zumindest für mich leider nicht so königlich wie gedacht, mir gings gesundheitlich nicht so gut. Somit war der Anreisetag etwas beschwerlich. Wir trafen unsere wild gemischte Reisegruppe (zumindest einen Teil) und los gings Richtung Flughafen. Oli hat sich um den Smalltalk gekümmert und ich dass ich den Tag überlebe.

Nach 2,5 Stunden Flug hatten wir San Christobal erreicht, einen der zwei Flughäfen auf Galapagos. In nur 5 Minuten waren wir am Hafen und wie im Disneyland begrüßte uns der erste richtig dicke Seelöwe im türkisen Meer. Ab ins Schlauchboot mit allen und los Richtung Schiff. Auf unserem Schiff "Estrella del Mar" war die Gruppe mit 16 Leuten dann komplett, zumindest dachten wir das, man geht ja davon aus, dass die Crew mal kurz nachzählt ob alle da sind.


Unser Guide hat uns kurz die wichtigsten Nationalparkregeln erklärt und dann legten wir auch schon ab. Das Boot hatte vier Zimmer ober Deck und vier unter Deck, alle mit Stockbetten und eigenem Bad. Um zumindest ein bisschen Geld zu sparen, haben wir uns für unter Deck entschieden, nicht wissend, dass wir uns damit sozusagen für ein Stockbett im Maschinenraum entschieden hatten. Ich würde sagen wir sind nicht besonders empfindlich was nächtliche Geräusche angeht, ich kann eigentlich überall schlafen, aber das war wirklich heftig. Das ganze Bett hat vibriert und dazu wurde es sehr schnell sehr warm, weil man auf Meeresspiegelhöhe natürlich kein Fenster öffnen kann. Ich kann jetzt schonmal vorwegnehmen, dass wir in den 4 Nächten nur ein paar Stunden geschlafen haben, nachdem wir uns gemeinschaftlich Reisetabletten eingeschmissen hatten, die zu Fahruntüchtigkeit und somit direkt ins Koma führten.

Aber erstmal waren wir noch zuversichtlich, mir ging es langsam etwas besser und unser erster Trip zur Isla Lobos stand an. Mit den Schlauchbooten ging es zur Insel und schon auf dem Weg begleiteten uns die ersten Seelöwen und Vögel. Immer wieder schwommen sie ums Boot im kristallklaren Wasser. Wir waren sofort begeistert, machten tausende Bilder und Videos, nichtsahnend dass wir noch seeeeehr viele Seelöwen sehen würden. Auf der Insel lagen dann auch einige auf den Steinen und unser Guide hat uns mit einigen Infos zu den Tieren versorgt. In einem 1 stündigen Spaziergang haben wir dann auch die ersten Blaufusstölpel (viel besser im englischen: Blue footed Boobies) und Rotfusstölpel, sowie Fregattavögel gesehen. Diese brüteten ihre Eier einfach direkt am Wegesrand und ließen sich nicht von uns beirren. Wir haben schon hier verstanden was Galapagos so einzigartig macht. Die Tiere sind absolut nicht scheu, sie bleiben einfach liegen/sitzen wenn man nur einen halben Meter an Ihnen vorbeiläuft und das hat einen einfachen Grund. Sie haben nie gelernt sich vor Menschen zu fürchten, weil sie nie gejagt wurden. Der Nationalpark achtet sehr strikt darauf dass keine Tiere angefasst oder gar gefüttert werden und die Besucheranzahl ist auf 200.000 pro Jahr begrenzt. Man fühlt sich wie im Zoo ohne Käfige und muss sich immer wieder daran erinnern dass die Tiere dort in freier Wildbahn leben. Aber genug der Worte, hier unsere ersten Bilder:

 

Zurück an Bord gab es dann nochmal ein Briefing zum Thema Sicherheit an Bord, nicht so unwichtig, ist doch letzten Monat ein Schiff der Agentur gesunken (Don't worry, nobody died!") Ähm what? Ok, erstmal schnell alle wichtigen Dokumente in wasserdichte Bags verpackt und Kopfkino ausgeschaltet. Die sind jetzt bestimmt besonders vorsichtig. 
Nach dem Briefing kam dann noch ein weiterer Passagier. Thomas aus Deutschland hatte man einfach am Hafen stehen gelassen. Er nahms mit Humor (ein Kölner natürlich).
Generell hatten wir großes Glück mit unserer Gruppe aus Australien, Neuseeland, UK und Irland. Altersmäßig gut gemischt und alle mit einer gesunden Portion Sarkasmus, der war auch nötig nach folterreichen Nächten. Ab und zu haben wir auch mal andere Reisegruppen gesehen, die es weitaus ernster nahmen mit ihren Safariwesten, Sonnenhüten und 2 Meter Objektiven. Viele waren auch mit Gehstöcken ausgestattet, jetzt könnt ihr sie altersmäßig einordnen.

Nach dem Abendessen kam dann die erste schlaflose Nacht und es wurden beim Frühstück die ersten Notfallpläne für Nacht 2 geschmiedet ("Meint ihr wir können auf den Sonnenliegen schlafen?")
Nach dem Frühstück ankerten wir vor Punta Pitt auf San Christobal und fuhren mit den Schlauchbooten zum Strand. Von dort aus machten wir eine kleine Wanderung über die Insel und konnten wieder viele nistende Vögel beobachten. Vom Strand aus konnten wir das erste mal mit Seelöwen schwimmen und beim schnorcheln einige Fische beobachten.




Zurück an Bord gab es nach dem Lunch erstmal zwei Stunden Mittagsschlaf an Deck für alle ("Mandatory nap, you all need it" Ach ja Humor hat er unser Guide), danach konnte man sehr leicht die Engländer vom Rest der Gruppe unterscheiden (Sonnenbrand!)

Am Nachmittag ging es dann auf die Insel Espanola mit einem der schönesten Strände Galapagos, weißer Sandstrand, schwarze Lavasteine, Seelöwen (klar) und Marine Iguanas, die weltweit einzigen Iguanas, die sich so an ihre Umgebung angepasst haben, dass sie schwimmen und sogar bis 15 Meter tauchen können.







Danach ging es zurück aufs Boot und Richtung Kicker Rock einem Schnorchelspot bei dem wir die ersten Schildkröten sehen konnten. Am Nachmittag konnten wir uns dann noch etwas beim Sonnenuntergang entspannen.


Nach dem Abendessen folgte Folternacht Nummer 2 und am nächsten Morgen ankerten wir dann bei der Insel Floreana.

Tag 3 begann wieder mit einem Landausflug auf die Insel die ebenfalls einen traumhaft schönen Strand hat. Auch hier konnten wir wieder Tiere beobachten, ein bisschen entspannen und schnorcheln. Nachdem es mir wieder gut ging, gings mit Oli bergab und er konnte es leider nicht wirklich genießen.

Am Nachmittag gab es einen weiteren Landgang um die Albatrosse bei der Balz zu beobachten (und zu filem -> siehe Video unten:). Sehr lustig anzuschauen wie sie eine Art Tanz aufführen um zu prüfen ob der potenzielle Partner sich ähnlich bewegt und zu einem passt. Kenn ich doch auch irgendwoher:)












An Tag 4 gings früh raus. Um 6 gings zu einer anderen Bucht auf Floreana, auf der die einzigen Landschildkröten leben. Nicht ganz in freier Wildbahn leben dort 8 ca 100 Jahre alte Schildkröten und seit kurzem ca 20 "Babys" im Hochland von Floreana. Hier herrscht eine komplett andere Vegetation, sehr grün und feucht, so mögens die Schildkröten die sich von wasserreichen Blättern ernähren.


Der zweite Ausflug ging wieder an einen Strand in dessen Nähe auch das berühmte "Post Office" steht. Das besteht aus eigentlich nur aus einer Tonne und wurde früher benutzt um Briefe vom Süden Galapagos in den Norden zu befördern. Schiffsleute haben die Briefe einfach mitgenommen und "ausgeliefert". Heute legen Touristen Postkarten in die Tonne und jeder muss die darinliegenden Postkarten durchsuchen. Wenn es eine Postkarte gibt die an eine Adresse in der Nähe der Heimatadresse ist, dann nimmt man die Karte mit und liefert sie an den Empfänger aus (wichtig, vorbeibringen, nicht per Post schicken!) Leider war keine aus Köln dabei und wir hatten auch keine zum einwerden dabei, da wir keine Gelegenheit hatten eine zu kaufen. Schade.




Nachmittags schnorchelten wir an der Punta del Diavolo. Zack ins Wasser gesprungen und inmitten von hunderten Fischen und ca 3 Meter unter mir...ein Hai. Wahnsinn, ungefähr so groß wie ich und völlig unbeeindruckt von uns Tauchern (er isst lieber Fische, hat man uns zumindest gesagt). Dann war Tag 4 auch schon vorbei und der letzte Tag stand an. Nach dem Tauchgang gings nochmal an Land zu einem Strand an dem es sehr viele Rochen gibt (Schwimmverbot!). Der Weg führte vorbei an einer Bucht mit vielen Flamingos. Weil die Flamingos hier so viele Shrimps essen, die wiederum viele rote Algen essen, sind sie eine der farbigsten Flamingos die es gibt auf der Welt (ohne jetzt andere Flamingos wegen ihrer Farbe diskriminieren zu wollen, #realtalk)






Am letzten Tag gings morgens um 6 zum letzten Landausflug nach North Seymour um die einzigen Landiguanas zu sehen und die Fregattavögel nochmal von Nahem zu sehen.





Danach segelten wir nach Baltra von wo aus unser Rückflug anstand. Ich glaube alle waren froh, dass es runter vom Boot ging (der kranke Oli am allermeisten). In Quito haben uns dann auch noch die 2800Meter Höhe ausgeknockt und wir sind 10 Stunden ins Koma gefallen. Wir hatten viele Eindrücke zu verarbeiten und es schwankte sogar nach der zweiten Nacht noch des Öfteren.

Natürlich haben wir auch versucht, soviel wie möglich mit der GoPro einzufangen. Selbst nachdem wir alles klitzeklein geschnitten haben wares noch Material für fast 8 Minuten Video. Um den 2 Arten von Tierliebhabern gerecht zu werden, haben wir 2 Videos daraus gemacht: eines an Land und eines im Wasser. Aber am Besten schaut ihr Euch sowieso Beide an;)

WASSER





LAND

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