Salento - Zwei Rancheros im Kaffeeland

Von Bogota aus gings mit dem Flugzeug nach Pereira (Fliegen ist wirklich sehr günstig in Kolumbien). Von Pereira aus mussten wir noch eine knappe Stunde mit dem Bus fahren bis nach Salento, einem Ort inmitten der Kaffeeregion Kolumbiens.




Die Busfahrt war seeeehr eng aber schon der erste Eindruck der Umgebung war super schön, die Berge sind komplett bewachsen mit den unterschiedlichsten Pflanzenarten, Tannen und Palmen direkt nebeneinander. In Salento angekommen gings einmal quer durchs Dorf zu unserem Hostel.


Der Ort ist nicht umsonst das Ziel vieler Traveller, es ist ein bisschen Kolumbien wie man es sich vorstellt, urige Eckkneipen in den alte Kolumbianer mit Cowboyhut Chicha trinken oder Billard spielen.




 Um die Gegend zu erkunden empfahl uns unser Hostel einen Ausritt mit Pferden zu machen, das ganze konnte man mit einem Besuch einer Kaffeeplantage verbinden. Da ich Oli schon in Ecuador damit genervt habe, wurde das kurzerhand gebucht (bevor er sich es doch noch anders überlegt:) Nach einem Frühstück mit Panorama am nächsten morgen, wurden von unserem "Guide" am nächsten morgen direkt mit den Pferden am Hostel abgeholt (stellt euch eine kolumbianische Version von Pietro Lombardi vor. Mit drei Pferden. Einmalig).



Kurz wurden die wichtigsten Handgriffe erklärt (links, rechts, stop, schneller) und dann gings auch schon los. Erstmal schön quer durchs Dorf und über befahrene Kreuzungen, das letzte mal war die Anspannung so groß in Ayampe im Bus (ihr erinnert euch vielleicht). Weiter gings dann an der Schnellstrasse, ihr könnt euch vorstellen, Oli war richtig gut drauf :) Nach ca einer Stunde gings dann aber endlich in einen unbefahrenen Weg und da konnten wir unseren Ausritt endlich etwas geniessen. Auf dem Weg zu einem Wasserfall gings durch Flüsse und wunderschöne Berglandschaften. Nach ca 3 Stunden wurde es allmählich ziemlich schmerzhaft, unsere Körper sind irgendwie nicht fürs Reiten gemacht. Zum Glück waren wir dann irgendwann endlich bei der Kaffee Plantage angekommen und konnten ne Weile stehen.


 






Die Plantage war sehr klein, und stellt nur eine Sorte Kaffee her, ca 4 Tonnen pro Jahr. Ein Mitarbeiter der Plantage führte uns zunächst durch das Feld in dem der Kaffee angebaut wird, in dem auch Bananen, Ananas, Orangen, Limetten und Avocados wachsen, damit der Boden viele natürliche Nährstoffe bekommt, der Kaffee ist nämlich organic.





Weiter gings zur Verarbeitung, die eigentlich nur aus dem Schälen, Trocknen und Rösten der Frucht bzw Bohne besteht.







Am Ende durften wir natürlich eine Tasse probieren und das Ergebnis war super lecker. Wir mussten einfach eine Packung Kaffeepulver mitnehmen, auch wenn wir sie jetzt 4 Wochen mit uns rumtragen, um sie dann hoffentlich auf Hawaii zu Kaffee verarbeiten zu können.


Pietro Lombardi wartete schon ungeduldig auf dem Pferdeparkplatz und so ging es zügig zurück zum Hostel.
Der Rückweg bestand im Wesentlichen darin dass unser Pietro die Pferde immer wieder antrieb um schnell nach Hause zu kommen und Oli dann immer wieder sein Pferd gebremst hat, weil je schneller desto schmerzhafter.
Am Abend gings in ein sehr schönes Restaurant mit Live Musik und nach dem Essen wurden wir gefragt ob wir bei der kostenlosen Salsa Stunde mitmachen wollen. Da wir eh nicht mehr ohne Sitzkringel sitzen konnten und das die einmalige Gelegenheit war sich wie im Cluburlaub zu fühlen, bevors wieder in das 25-Euro-pro-Nacht-Hostel zurück geht, haben wir natürlich Ja gesagt. Eigentlich ist das wahrscheinlich eher ein Unterhaltungsprogramm für die Kellner, wann kriegt man schonmal 20 Gringos (Ausländer) geboten, die komplett ausserhalb des Takts konzentriert versuchen die Schrittfolge zu verstehen und gleichzeitig versuchen ihre Hüfte zu kreisen und die Arme zu bewegen.
Danach sind wir nur noch tot ins Bett gefallen, mit Schmerzen am ganzen Körper aber irgendwie trotzdem froh einmal wie ein Ranchero durch die Kaffeeplantagen geritten zu sein (ein zweites mal wird es sicher so schnell nicht geben).

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