Big Island - Nicht von dieser Welt

Türkises Meer, weißer Sandstrand, Lavagestein, grüne Hügel, karge Wüstenlandschaft und riesige Vulkane. Das alles konnten wir schon aus dem Flugzeug bestaunen als es von Maui Richtung Big Island ging.

 Tag 1 - Big Island wir kommen

Der Flug war wahrscheinlich der beste Flug den wir je hatten, der Flughafen glich eher einem Bus Stop, keine Sicherheitskontrollen, keine Bordkarten, einfach einsteigen. Und als die 9 Mann Maschine dann abhob, trauten wir unseren Augen nicht, wir hatten einen traumhaften Blick über Maui und 40 Minuten später waren wir schon über Big Island. Nach der Landung wurde das Gepäck auf dem Rollwägelchen gebracht und fertig. Fast wie in einem Privatjet - für 60 Dollar. Gibt also doch noch Preis Leistung auf Hawaii :)








Nachdem wir unseren Mietwagen abgeholt haben gabs einen kurzen Stop bei einem Poke Bowl Imbiss. Eine ganze Theke voll verschiedener Pokes (marinierter roher Fisch) und Beilagen (Reis und eine Auswahl an japanischen Salaten). Super lecker!


Da wir noch ein bisschen Zeit hatten, bevor wir unser Airbnb Zimmer beziehen konnten, machten wir noch einen kurzen Stopp an einer felsigen Bucht mit Namen "End of the world". Dort angekommen waren wir inmitten eines 10. Kindergeburtstags, die zum Klippen springen dort waren. Natürlich wurden die Sprünge mit der Gopro festgehalten. Da kann der Indoorspielplatz einpacken.



Danach gings zu unserer Unterkunft, die etwas oberhalb am Hügel lag. Da konnten wir das erste mal das Wetterphänomen auf Big Island erleben. Unten trocken und heiß, 5 Minuten den Berg hoch, kühl und feucht. Rund um das Haus war alles grün, fast dschungelartig bewachsen, ein kleines Gewächshaus, ein Jacuzzi und eine Terasse mit Meerblick.


Tag 2 - Durch 9 Klimazonen Richtung Norden

Für den ersten Tag hatten wir uns den nördlichen Part der Insel vorgenommen. Big Island ist - welch Überraschung - die Grösste der Inseln, lässt sich aber trotzdem noch gut von einem Standort aus erkunden. Wir starteten also in den Tropen, umringt von Kaffeeplantagen und kleinen Organic Farms, dann wurde die Landschaft innerhalb von Sekunden zu kargem Lavagestein, dann zum Nebelwald, dann zur Wüste dann zum saftigen, bergigen Weideland und dann zum Nadelwald. Auf Big Island gibt es 9 von 13 weltweiten Klimazonen, die Natur ist so abwechslungsreich, dass man es garnicht fassen kann. Man fährt von der Küste los und alles ist "surf" und "aloha" und so und dann landet man in Waimea, ein Ort in der Landesmitte und es sieht aus wie in den Südstaaten, mit Cowboys und Ranches und Holzhütten. Und da liegt gerade mal eine Stunde dazwischen. Aber genug der Erzählung, Bilder verdeutlichen vielleicht besser was wir erlebt haben:











Am Nachmittag machten wir dann noch an drei sehr schönen Stränden Halt und Oli konnte wieder mal seinen Energieüberschuss in den Wellen loswerden ("nur" Bodyboarding, kein Surf auf Big Island)






Tag 3 - Die tropische Ostküste

An Tag 3 gings an die Ostküste der Insel, wir überquerten die Insel zwischen den zwei größten Vulkanen Mauna Kea und Mauna Loa und auch hier wurden wir wieder vom Wetter überrascht. Von einer auf die andere Sekunde wechselte es von strahlendem Sonnenschein zu nebligem Regenwetter. Wir machten einen Stopp bei einer Lavahöhle in die man reinlaufen kann um zu sehen, wie dort mal die flüssige Lava durchgeflossen ist. Außen ist alles grün bewachsen, da kann man mal sehen, wie fruchtbar Lavaboden sein kann, wenn es nur genug regnet.




Danach machten wir noch Stopps an zwei Wasserfällen und einem kleinen Park. Eins haben wir auf jeden Fall auf dieser Reise schon gelernt, etwas dass wohl überall auf der Welt gleich ist: In einem Park sind immer Verrückte! Wir wurden unfreiwillig Zeugen von einem lautstarken Beziehungsdrama zweier Amerikaner. Ein bisschen so wie bei Oprah Winfrey wurde gebrüllt was das Zeug hält und wir waren so gefesselt, dass wir bis zum Ende dabei bleiben mussten um zu erfahren ob sie sich wieder versöhnen. Auch als es anfing zu regnen (was das ganze noch dramatischer machte, sie saß irgendwann schreiend auf dem nassen Boden), setzten wir uns ins Auto um das Finale zu bestaunen. Es gab natürlich ein Happy End und wir konnten beruhigt weiterfahren.


Der nächste Halt war an einem natürlichen Pool, zumindest halb natürlich. Am Meereszugang wurde eine kleine Mauer gebaut um die Bucht von zu viel Meerwasser zu schützen. Das Becken in einer wird von den Steinen beheizt und sorgt somit für Thermalbad Temperaturen.



Weiter gings zu einem Küstenabschnitt der ebenfalls viele kleine natürliche Becken zum Schnorcheln hat, das Riff dort war jedoch super scharf und ohne Reefbooties oder Desinfiktionsspray und Pflaster nicht zu betreten. Schade aber trotzdem schön anzuschauen.



Danach machten wir uns wieder auf den Heimweg, zurück gings wieder durch viele Klimazonen und am Ende wurden wir noch mit einem super schönen Sonnenuntergang belohnt.




 

Tag 4 - Unter Wasser und über den Wolken

Der nächste Tag begann früh morgens mit einem kleinen Hike. Wenns ein Ziel gibt, dann ist sogar Oli motiviert und das gab es! Am Ende des 2 Meilen Wegs wartete eine der besten Schnorchelbuchten auf uns. Aber vorher mussten wir durch Zuckerrohrfelder und Lavaklippen wandern, was auf dem Hinweg sehr schön war, weil abwärts und 8 Uhr Morgens. Unten angekommen wurde gleich die Taucherbrille aufgeschnallt und rein ins Wasser. Und der Weg hatte sich gelohnt, der beste Schnorchelspot an dem wir je waren, super klares Wasser und unglaublich viele verschieden Fische und Schildkröten. An der Stelle in der Bucht steht auch das James Cook Monument, streng genommen noch immer britischer Boden, da der gute James dort 1778 Hawaii entdeckte.








Nach zwei Stunden schnorcheln kam der schwierige Teil, wir mussten wieder zurück. Man stelle sich vor um 12 Uhr Mittags bei 35 Grad durch ein hüfthohes Feld ohne viel Luftzufuhr zu laufen. Und dass dann noch mit Steigung. Wir waren seeeehr froh, als wir oben ankamen. Nächstes Mal nehmen wir das Kajak. Als Belohnung gings zu "Da Poke Shack", ein weiterer Poke Imbiss in Kona, so so gut!



Mittags gings dann kurz zum duschen und essen nach Hause und dann gings los zu dem absoluten Highlight unserer Reise. Mauna Kea ist ein inaktiver Vulkan, der gemessen an der Gesamtgröße, der größte Berg der Welt ist (10.000 Meter hoch). Über Meeresspiegel ist er immerhin 4.000 Meter hoch. Auf der halben Höhe gibt es ein Besucherzentrum dass relativ einfach über asphaltierte Strasse zu erreichen ist. Ab da wird es dann schwieriger, der Weg darf eigentlich nur mit einem 4Rad Antrieb Auto befahren werden und man ist nicht versichert, wenn man sich mit einem "normalen" Auto auf den Weg macht. Es gab sehr unterschiedliche Aussagen von Leuten, von "kein Problem" bis "die Abfahrt zerstört die Bremsen" war alles dabei. Wir wollten unbedingt hoch, hatten aber auch keine Lust wieder rückwärts runter zu rollen also entschieden wir uns erstmal zum Visitor Center zu fahren und dann mal zu schauen was die anderen so machen. Dort angekommen soll man erstmal ein Weilchen Pause machen um sich an den schnellen Höhenanstieg zu gewöhnen. Nach reiflicher Überlegung entschieden wir uns nicht selbst weiter zu fahren und es einfach per Anhalter zu versuchen. Das war die beste Entscheidung denn das nächste freie Auto hielt schon an um uns mitzunehmen. Vincent und Ally, zwei Amis, die auf Oahu leben, hatten sich am Tag zuvor oben auf dem Mauna Kea verlobt und wollten nochmal hoch um den Sonnenuntergang zu sehen. Auf dem Weg nach oben gabs also Tipps für Hawaii und schonmal eine grandiose Aussicht. Oben angekommen waren wir einfach nur sprachlos. Die Bilder können nicht rüberbringen, was wir erlebt haben, man fühlt sich wie auf einem anderen Planeten. Es ist unter 10 Grad kalt (im Winter liegt Schnee, sodass es Einheimische gibt, die sich Schnee in ihren Pick Up laden und damit in zwei Stunden zum Strand fahren, das ist Big Island :)) Die Luft dort oben ist eine der klarsten der Welt und ausser NASA Teleskope ist weit und breit nur eine Mars ähnliche Landschaft. Vincent und Ally haben uns dann noch ein Bier geschenkt (wegen Honeymoon und so), vielleicht etwas riskant auf 4000 Metern Höhe mit nur 60% Sauerstoffgehalt, aber wir sind ja mittlerweile trainierte Biertrinker, also gings uns wunderbar.













Dann versank langsam die Sonne in den Wolken unter uns und wir waren einfach nur dankbar diesen Ort erleben zu dürfen. Nach Sonnenuntergang gings wieder runter zur Mittelstation und es gab ein weiteres Highlight zu bestaunen. Weil die Luft so klar und die Lichtverschmutzung auf Big Island so gering ist (kaum Strassenbeleuchtung) ist der Ort einer der besten weltweit um Sterne zu gucken. Einer der Guides hat mit einem Super Mega Laserpointer wichtige Sternbilder erklärt und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus, unbeschreiblich was sich alles in unserem Weltall verbirgt, was man normalerweise nicht sieht. Der Tag wird definitiv immer in Erinnerung bleiben.

Tag 5 - Lava Lava Lava

Am nächsten Morgen gabs erstmal schlechte Laune, in der Nacht hatte sich ein Mongoose (einfach mal googlen ;) durch unser Moskitonetz gefressen und dann durch unsere Toastbrottüte. Toastbrot kostet 5 USD auf Hawaii!!
An Tag 3 stand nochmal Lava auf dem Programm. Es ging in Richtung Süden mit einem kurzen Zwischenstopp an einer der vielen kleinen Kirchen, der "Painted Church" an, hier würde ich glatt nochmal heiraten, traumhaft gelegen hat man quasi Meerblick aus den offenen Fenstern und innen ist die Kirche wunderschön bemalt, ein so schöner, friedlicher Ort.




Nach einem weiteren kurzen Stopp an einem schwarzsandigen Strand waren wir im Nationalpark angekommen mit einem der aktivsten Vulkane der Welt.
Der Nationalpark ist riesig und man kann dort mehrere Tage lang wandern, wenn man einen 8 Stunden Hike auf sich nimmt, kann man sogar sehen wie Lava ins Meer fließt, aber wir hatten nur einen Tag und so konzentrierten wir uns auf die Highlights. Zuerst ging es zu einem Aussichtspunkt von dem aus man den Krater sehen konnte in dem sich ein derzeit aktiver Lavasee befindet. Die Lava konnte man aus der Entfernung zwar immer nur mal kurz sehen, aber es war dennoch sehr beeindruckend.


Danach fuhren wir zu sogenannten "steam vents", Stellen des Vulkans aus denen heißer Dampf austritt. Daneben konnte man von Schwefelsäure verfärbten Lavaboden sehen.



Einen kleinen Hike machten wir zu einem anderen inaktiven Krater, den man von kürzerer Entfernung anschauen konnte und man kann sich in etwa vorstellen, welche Ausmaße es annimmt, wenn dort aktive Lava ausbricht. Laut Hawaiianischer Mythologie ist es das Zuahause der Feuergötting Pele und die sollte man besser nicht verärgern.


 
Zum Schluss fuhren wir noch einen Weg durch das Lavagebiet bis runter zur Küste. Ein von Touristen wenig besuchter Teil der uns eine super schöne Aussicht bot. Danach war es auch schon Zeit den Rückweg anzutreten, Zuhause wartete der Jacuzzi und ein Sternenhimmel auf uns.

Tag 6 - Es gibt Bier auf Hawaii!

An unserem letzten Tag auf Big Island war nochmal Strand angesagt, Hapuna Bay gilt als einer der schönsten und ist wirklich traumhaft.



Mittags mussten wir dann aber unsere Sachen zusammen packen, denn wir hatten einen wichtigen Termin. Um 15 Uhr stand die Brauerei Führung der "Kona Brewery" an. Wie Oli im letzten Post schon erwähnte, sind wir große Fans und wenn man schonmal in Kona ist, dann muss man sich das ja mal anschauen. Die Führung an sich war nicht sooo spannend, es wurde der Brauprozess erklärt und wir konnten uns die verschiedenen Tanks angucken. Das Wichtigste war dann der zweite Teil. Das Tasting. Es gab vier verschiedene Biere, am besten hat uns das "Hula Hefeweizen" geschmeckt. Ok, wir sind natürlich auch Marketing Opfer, die Namen und das ganze Design ist einfach so schön :) Daran dass es das Bier bis in die Craftbeerläden von Köln geschafft hat, erkennt man schon dass das Unternehmen sehr erfolgreich ist. Immer wieder gibt es neue saisonale Biersorten oder auch Sorten die es nur auf Hawaii gibt. Es dauert nicht mehr lang, dann haben wir alle 14 Sorten durchprobiert, wir arbeiten dran ;)






Nach der Führung brauchten wir einen Ort um wieder nüchtern zu werden, also ging nochmal zu einem anderen Strand um dort bis zum Sonnenuntergang zu relaxen.




Heute morgen gings dann auch schon zum Flughafen, die Zeit rast hier auf Hawaii noch schneller als sonst, die Tage sind vollgepackt mit Aktivitäten und es bleibt kaum Zeit diesen Blog hier zu füllen.
Jetzt sind wir auf Kaua'i und sind gespannt was die Insel zu bieten hat. 

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