LA - Grenzerfahrungen und California Vibes
Yeah LA:
Sonne, Strand, Hollywood und in unserem Fall: Probleme an der
Grenzkontrolle. Nein, nicht weil wir aus Kolumbien kommen und uns
jemand Koks ins Gepäck geschmuggelt hat, sondern wegen meiner
eigenen Dummheit.
Ich besitze zwei Reisepässe und habe mein ESTA
blöderweise für den Pass ausgefüllt der Zuhause in der Schublade
liegt. Wenn der Grenzbeamte mehrmals deinen Pass eingibt und sagt
„there must be some problem with your ESTA“ dann öffnet sich
unter dir eine Falltür und dein Puls geht auf 200. Ich glaube Oli
gings ähnlich und wir sahen mich schon mit einem frühzeitigen
Ticket nach Deutschland in der Hand. Zum Glück hatten wir einen sehr
freundlichen Grenzbeamten (jap, die gibt’s), der uns relativ
schnell versicherte, dass ich bleiben darf, ich musste nur zu einem
anderen Schalter und ESTA neu beantragen. Das ganze kostete neben
Nerven also nur noch zusätzliche 1,5 Stunden Wartezeit und 14
Dollar, aber zumindest kann ich jetzt mit beiden Pässen in die USA
reisen.
Als wir in unserer Airbnb Unterkunft ankamen war es fast
Mitternacht und wir waren nach 7 Stunden Flug und dem kleinen Drama
ordentlich kaputt, als uns Eric, unser Host in Empfang nahm. Dieser
sorgte aber dann trotz später Stunde noch für gute Laune, da er
einfach absolut dem Klischee eines LA Bewohners entsprach. Schwuler
Mittvierziger Schauspieler mit Putzfimmel. Super nett hat er uns
alles erklärt was wir wissen mussten, was eigentlich nicht nötig
gewesen wäre weil alles nochmal im Handbuch stand und auf
zahlreichen kleinen Post Its im Zimmer verteilt klebte. Es war erst
das zweite Mal, dass wir uns für ein Airbnb Zimmer anstatt einer
eigenen Unterkunft entschieden hatten (einfach weil LA so unfassbar
teuer ist und selbst ein Bett in einem Gemeinschaftszimmer im Hostel
50 Euro kosten sollte) und wir haben es nicht bereut. Der
Unterhaltungsfaktor von Eric war unbezahlbar und natürlich gab er
uns (neben diversen Regeln wie z.B. auf welcher Seite man die
Badewanne betreten sollte um Wasser auf dem Badezimmerfussboden zu
vermeiden) auch gute Tipps mit auf den Weg.
Um gut
gestärkt unseren vollgepackten Tag zu überstehen, gings am nächsten
Morgen erstmal zur nahegelegenen Bagel Factory um zu frühstücken.
Wir lieben Bagels und wenn es mal ein Crowd Funding Projekt für eine
richtige Bagel Bäckerei in Deutschland geben sollte, dann sind wir
durchaus bereit zu investieren. Vielleicht machen wir es einfach
selbst irgendwann, das kann doch nicht so schwierig sein.
Nach dem
Frühstück gings zur Metro Richtung Hollywood, ein Spaziergang über
den Walk of Fame darf natürlich nicht fehlen, auch wenn es natürlich
viele Touristen anzieht.
Nachdem jeder seinen Lieblingsstern gefunden
hatte bestellten wir einen Uber Fahrer und fuhren zum Farmers Market
in Fairfax, ein Platz mit verschiedenen Essgelegenheiten. Gleich
daneben ist The grove, eine Shopping Mall die wie eine kleine Stadt
angelegt ist. Leider lässt unser Gepäck nicht viel
Erweiterungsspielraum zu, also wenn man ein neues T-Shirt haben
möchte, muss man sich von einem trennen und die wachsen einem doch
schon ganz schön ans Herz nach so vielem Tragen also ist Shopping
ausnahmsweise echt uninteressant bzw eher frustrierend, weshalb es
bei zwei Travel Yoga Matten und drei Bananen blieb. Immerhin.
Auf den
nächsten Ort freuten wir uns ganz besonders und wir wurden nicht
enttäuscht: Venice Beach. Obwohl man es schon oft in Filmen gesehen
hat, ist es doch immer noch spannend in echt zu sehen. Der Vibe, der
Strand, die Palmen überall aber vor allem die Menschen machen den
Ort einzigartig. Wir saßen die meiste Zeit einfach nur rum und haben
die Leute beobachtet und den Nachmittag genossen. Das einzige, dass
mich enttäuscht hat, war der Muscle Beach. Alte verrostete Geräte
und dazwischen ein Opa der Sit Ups macht, also echt Kalifornien, wo
sind die aufgepumpten, tatoowierten Stiernacken? Dann doch lieber
noch ein bisschen den Surfern oder Skatern zuschauen wie sie ihre
Turns und Sprünge machen.
Zum
Sonnenuntergang sind wir zum Santa Monica Pier gelaufen und dann mit
der Metro zurück zum Apartment gefahren um tot ins Bett zu fallen
(Oli ist mit seinem Handy in der Hand eingeschlafen)
Uns
blieb noch ein halber Tag und wir entschieden zum „The Getty
Center“ zu fahren, einem Kunstmuseum in den Hills. Das Museum
besticht vor allem durch seine Architektur und seine Lage, der
Ausblick auf LA ist super schön und das Ganze ist auch noch
umsonst,„ a budget travelers dream“ sozusagen. Man hätte locker
einen Tag dort verbringen können, aber wir entschieden uns für eine
Führung zu den Highlights der Ausstellung und bewunderten den
Aussenbereich des riesigen Geländes.
Nein es war keine chinesische Führung |
Zum
Schluss fuhren wir noch zum Rodeo Drive um dort Mittag zu essen und
ein bisschen durch die Straßen von Beverly Hills zu laufen.
Spannender als der Rodeo Drive an sich war die Fahrt dorthin durch
eine der wahrscheinlich teuersten Wohngegenden weltweit.
Das wars
dann auch schon, 1,5 Tage LA waren natürlich super kurz, aber wir
sind froh die Highlights gesehen zu haben. Das nächste mal wenn wir
wieder kommen ist unser Geldbeutel hoffentlich mit Monatslohn gefüllt
und Oli kann mir dann die Einkaufstüten hinterher tragen :)
Jetzt
freuen wir uns riesig auf den nächsten Part unserer Reise, auf den
wir uns am wahrscheinlich am allermeisten freuen. In ein paar Stunden
landen wir in Hawaii und werden hoffentlich von tanzenden Frauen in
Hula Röcken empfangen.
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